Todesfallversicherung: 7 wichtige Punkte bei der Wahl

15. September 2023 | Aktuell Allgemein Gastbeiträge
Todesfallversicherung: 7 wichtige Punkte bei der Wahl.
Todesfallversicherung: Das Wichtigste bei der Wahl.

Ein Todesfall in der Familie? Wenn jemand geht, so geht sehr viel mit ihm oder ihr. Um wenigstens den finanziellen Belastungen zu entfliehen, sollte eine Todesfallversicherung abgeschlossen werden. Dabei ist die Wahl der richtigen Todesfallversicherung nicht zu unterschätzen. Es gibt zahlreiche Dinge, die es dabei zu beachten gilt. Von der Berechnung der Todesfallversicherung, über die Wahl der Laufzeit bis hin zum Anbietervergleich und noch vielem mehr.

Dieser Artikel beleuchtet deshalb die sieben wichtigsten Punkte bei der Wahl der Todesfallversicherung. Er soll somit eine Hilfestellung für all diejenigen sein, die gerade vor der schwierigen Aufgabe stehen, sich für die richtige Versicherung zu entscheiden.

Punkt 1:  Die verschiedenen Arten von Todesfallversicherungen

In der Welt der Todesfallversicherungen gibt es verschiedene Optionen, die jeweils unterschiedliche Bedürfnisse und Situationen abdecken. In der Regel unterscheidet man drei Versicherungsvarianten: eine Todesfallversicherung mit konstanter Versicherungssumme, eine mit sinkender Versicherungssumme und eine mit steigender Versicherungssumme.

1. Konstante Versicherungssumme: Wie der Name bereits verrät, bleibt die Todesfallsumme im Laufe der Jahre immer gleich. Entsprechend sinkt oder steigt auch die Höhe der Versicherungssumme mit dem Alter nicht. Diese Versicherungsvariante ist besonders sinnvoll, wenn man die finanziellen Verpflichtungen der eigenen Familie abdecken möchte. Die monatlichen Prämien sind bei dieser Versicherungsoption etwas höher.

2. Steigende Versicherungssumme: Bei dieser Versicherungsvariante steigt die Versicherungssumme – und somit die monatlichen Prämien – langsam an. Im Todesfall wird bei dieser Versicherungslösung der Höchstbetrag ausgezahlt. Sinnvoll ist diese Versicherungsoption besonders, wenn eine Absicherung gewünscht wird, die mit der Vertragsdauer ansteigt, was besonders bei steigenden Verpflichtungen eine gute Lösung darstellt.

3.  Abnehmende Versicherungssumme: Im Gegenteil zur steigenden Versicherungssumme sinkt hier die Summe bis zum Höchstalter. Zusätzlich dazu gibt es am Ende der Laufzeit auch kein Kapital mehr. Eine solche Versicherungsoption ist bei sinkenden finanziellen Verpflichtungen sinnvoll, wie beispielsweise eine Hypothek, welche abbezahlt wird.

Punkt 2: Berechnung der Todesfallversicherung

Die genaue Berechnung der Todesfallversicherung ist ein zentraler Schritt bei der Auswahl dieser wichtigen Absicherung. Die Höhe der benötigten Versicherungssumme hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Finanzielle Verpflichtungen: Dies können bestehende Verbindlichkeiten wie Hypotheken, Darlehen oder Kreditkartenschulden sein. Die Versicherungssumme sollte ausreichen, um diese Schulden im Todesfall abzudecken und die Familie vor finanzieller Belastung zu schützen.
  • Lebenshaltungskosten: Hier empfiehlt es sich, die festen monatlichen Ausgaben der Familie – einschliesslich Miete, Lebensmittel, Bildungskosten und medizinischer Versorgung – zu schätzen oder zu berechnen und mit der geschätzten Anzahl der Jahre, die die Familie finanziell unterstützt werden muss, zu multiplizieren.
  • Zukünftige Bedürfnisse: Es sollten auf jeden Fall langfristige Ziele wie beispielsweise die Ausbildung der Kinder oder ein bevorstehender Ruhestand berücksichtigt werden. Eine angemessene Versicherungssumme sollte auch diese zukünftigen Bedürfnisse abdecken.
  • Einkommensersatz: Ebenfalls ist es wichtig, zu wissen, wie viel Einkommen der Haushalt beim Ableben des Hauptverdieners oder der Hauptverdienerin verlieren würde. Nicht zu unterschätzen ist der Verlust derjenigen Person, die auf die Kinder aufpasst. Die Kinderbetreuung ist äusserst kostspielig. Die Versicherungssumme sollte in der Lage sein, diesen Einkommensverlust auszugleichen.
  • Inflation und finanzielle Ziele: Auch die Inflation und mögliche langfristige finanzielle Ziele sollten im Blick behalten werden. Die Todesfallversicherung sollte die Kaufkraft der Familie über die Jahre hinweg erhalten.

Die genaue Berechnung der Todesfallversicherung kann komplex sein, da viele Faktoren zu berücksichtigen sind. Es empfiehlt sich deshalb, professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Online gibt es die Möglichkeit, mit einem Rechner schon vorab eine ungefähre Zahl zu ermitteln.

Punkt 3: Die Laufzeit der Versicherung wählen

Die Wahl der geeigneten Laufzeit für die Todesfallversicherung sollte nicht leichtfertig getroffen werden. Der gewählte Zeitrahmen bestimmt die Laufzeit, in der der Versicherungsschutz aktiv ist, und beeinflusst den Zeitpunkt, zu dem die Versicherungssumme ausgezahlt wird.

Die familiäre Situation und das Alter sind relevante Aspekte für die Laufzeit – wenn jung und ledig, könnten weniger finanzielle Verpflichtungen bestehen, was eine kürzere Laufzeit rechtfertigen würde. Im Gegensatz dazu könnte eine längere Laufzeit angemessen sein, wenn Personen verheiratet sind oder Kinder haben.

Auch die beruflichen Pläne sollten in Betracht gezogen werden. Wenn erwartet wird, in den kommenden Jahren erhebliche Einkommenssteigerungen zu verzeichnen, könnte eine kürzere Laufzeit sinnvoll sein, da die finanzielle Situation dann möglicherweise stabiler wird.

Schliesslich sollte auch die Flexibilität einiger Versicherungsverträge in Erwägung gezogen werden. Grundsätzlich kann man eine Todesfallversicherung jährlich kündigen, auch wenn die Laufzeit länger ist. Diese Option kann sich als wertvoll erweisen, um auf mögliche Veränderungen in der Lebenssituation reagieren zu können.

Punkt 4: Prämien und Kostenstruktur

Bei der Wahl der richtigen Todesfallversicherung ist auch die Analyse der Prämien und Kostenstruktur zentral. Die Prämien, die für die Versicherung gezahlt werden müssen, haben langfristige Auswirkungen auf das finanzielle Budget und den erzielten Schutz.

Einige Versicherungen bieten gleichbleibende Prämien über die gesamte Laufzeit an, während andere gestaffelte Prämien haben, die im Laufe der Jahre variieren können.

Versteckte Gebühren oder zusätzliche Kosten sollten unbedingt vermieden werden. Es ist deshalb essenziell sich vorher über eventuelle Kosten in Zusammenhang mit Vertragsänderungen, Abbrüchen oder anderen Transaktionen zu informieren.

Punkt 5: Gesundheitsprüfung und Risikofaktoren

Versicherungsunternehmen verlangen eine Gesundheitsprüfung, um den Gesundheitszustand des Antragstellenden zu beurteilen. Vorbestehende medizinische Probleme, Rauchgewohnheiten, berufliche Risiken und Erbkrankheiten sind dabei wichtig.

Personen mit höherem Gesundheitsrisiko müssen mit höheren Prämien rechnen. In einigen Fällen können bestimmte Risiken dazu führen, dass der Versicherungsschutz eingeschränkt oder sogar ausgeschlossen wird.

Punkt 6: Zusätzliche Optionen und Riders

Beim Abschluss einer Todesfallversicherung stehen meist zusätzliche Optionen und sogenannte «Riders» zur Verfügung, wodurch die Versicherungspolitik an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden kann.

Einige gängige zusätzliche Optionen umfassen:

  • Unfalltod-Zusatzversicherung: Diese Option bietet eine zusätzliche Auszahlung im Falle eines Unfalltodes.
  • Prämienbefreiung infolge von Invalidität: Die Prämienzahlung wird bei einer Invalidität vom Anbieter übernommen. Dadurch ist der oder die Versicherte von den monatlichen Prämienkosten befreit und geniesst weiterhin den vollen Versicherungsschutz, im Falle des Ablebens.
  • Erwerbsunfähigkeitsrente – Rider: Falls es aufgrund von Krankheit oder Unfall zu einer Berufsunfähigkeit kommt, leistet dieser Rider eine zusätzliche Kapitalleistung und ist wie ein kleiner Lohnersatz zu verstehen.
Punkt 7: Anbietervergleich und Kundenbewertungen

Vor dem Abschluss einer Todesfallversicherung ist es wesentlich, einen umfassenden Anbietervergleich durchzuführen und Kundenbewertungen in Betracht zu ziehen. Unterschiedliche Versicherungsunternehmen bieten unterschiedliche Leistungen, Prämien und Servicequalitäten an.

Kundenbewertungen und Erfahrungsberichte bieten Einblicke in die Zufriedenheit anderer Versicherungsnehmenden mit dem jeweiligen Anbieter. Positive Bewertungen könnten auf einen zuverlässigen Kundenservice und eine reibungslose Leistungsabwicklung hinweisen. Negative Erfahrungen oder Beschwerden sollten ebenfalls beachtet werden, um mögliche Problemfelder frühzeitig zu identifizieren.

Vergleichsrechner und -tools können genutzt werden, um Prämien und Leistungen mehrerer Anbieter direkt gegenüberzustellen.

Fazit

Die Wahl einer Todesfallversicherung mag zwar oft mit Unbehagen einhergehen, trotzdem ist sie nötig, um die Familie und Angehörigen langfristig zu schützen. Um die richtige Todesfallversicherung zu finden, können einige Schritte vorgenommen werden. Ein ausgiebiger Vergleich der Versicherungsoptionen und der Anbieter sollte unbedingt unternommen werden, um den individuell passenden Versicherungsschutz zu finden.

Für erste Kalkulationen können Todesfall-Rechner genutzt werden und für tiefere Beratungen lohnt es sich, sich einen Fachexperten an die Seite zu holen, damit im Leistungsfall mit Sicherheit die erwartete Leistung eintrifft und Fehltritte vermieden werden.

Hanspeter Bauer

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