Swiss Re verzeichnet im ersten Quartal 248 Mio. USD Verlust

5. Mai 2022 | Aktuell Allgemein
Swiss Re verzeichnet im ersten Quartal 248 Mio. USD Verlust
Swiss Re verzeichnet im ersten Quartal 248 Mio. USD Verlust

Medienmitteilung vom 5. Mai 2022

Swiss Re verzeichnete im ersten Quartal 2022 einen Verlust von 248 Mio. USD, beeinflusst durch den Krieg in der Ukraine, die erhöhte Finanzmarktvolatilität, und die anhaltende COVID-19-Pandemie. Trotz dieser Erschwernisse konzentriert sich Swiss Re weiterhin auf die Erreichung ihrer Finanzziele für 2022.

Christian Mumenthaler, Group Chief Executive Officer von Swiss Re: «Das erste Quartal 2022 hat sich als ein Schwieriges erwiesen. Der Einmarsch Russlands in die Ukraine war ein Schock, und unsere Gedanken sind bei allen Betroffenen. Obwohl die Situation nach wie vor höchst ungewiss ist und wir nicht glauben, dass wir überdurchschnittlich exponiert sind, haben wir beschlossen, proaktiv und umsichtig Rückstellungen für mögliche Auswirkungen des Krieges zu bilden. Trotz des anspruchsvollen Umfelds erzielte das Sach- und Haftpflicht-Geschäft von Swiss Re robuste technische Ergebnisse, und wir konzentrieren uns weiterhin darauf, unsere Finanzziele für das Gesamtjahr zu erreichen.»

John Dacey, Group Chief Financial Officer von Swiss Re: «Während das erste Quartal durch negative Marktwertveränderungen des Aktienbestandes beeinflusst wurde, blieb die Umlaufrendite stabil bei 2,1%. Wir gehen davon aus, dass unser Anlageergebnis mittelfristig von steigenden Zinssätzen profitieren wird. Gleichzeitig weist die Gruppe weiterhin eine sehr starke Kapitalausstattung aus, was uns erlaubt, profitable Wachstumschancen in einem günstigen Preisumfeld zu nutzen.»

Das Ergebnis der Gruppe spiegelt das anspruchsvolle Umfeld wider

Swiss Re verzeichnete im ersten Quartal 2022 einen Verlust von 248 Mio. USD und eine Eigenkapitalrendite (ROE) von –4,6%, verglichen mit einem Gewinn von 333 Mio. USD und einer ROE von 5,2% im Vorjahreszeitraum. Dabei absorbierte die Gruppe in ihrem Sach- und Haftpflicht-Geschäft Schäden infolge von Naturkatastrophen, die mit 524 Mio. USD höher als erwartet ausfielen, sowie COVID-19-Schäden in Höhe von 515 Mio. USD. Zudem bildete Swiss Re Rückstellungen in Höhe von 283 Mio. USD im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine.

Gleichzeitig konnte Swiss Re die verdienten Nettoprämien und Honorareinnahmen der Gruppe weiter steigern. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stiegen diese um 4,0% auf 10,6 Mrd. USD im ersten Quartal 2022.

Die Rendite auf Kapitalanlagen (ROI) lag bei 0,7%, aufgrund von Belastungen durch Marktbewertungsverluste bei Aktien sowie geringen Verlusten aus Russland-bezogenen Engagements. Die Umlaufrendite von 2,1% zeigt die Qualität und Stabilität des zugrunde liegenden Anlageportefeuilles.

Die Kapitalausstattung von Swiss Re blieb weiterhin sehr stark, und die SST-Quote der Gruppe lag per 1. April 2022 in der oberen Hälfte der Zielspanne von 200–250%.

Technische Underwriting-Performance von P&C Re bleibt robust

P&C Re verzeichnete im ersten Quartal einen Gewinn von 85 Mio. USD, verglichen mit 481 Mio. USD im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis spiegelt die robuste technische Performance des Geschäfts sowie die tieferen Anlageergebnisse und die Rückstellungen im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg in Höhe von 154 Mio. USD wider. Darüber hinaus absorbierte P&C Re Grossschäden infolge von Naturkatastrophen in Höhe von 449 Mio. USD, verglichen mit 316 Mio. USD im Vorjahreszeitraum. Diese standen vor allem im Zusammenhang mit Stürmen in Europa im Februar und Überschwemmungen in Australien.

Gleichzeitig hat P&C Re die Effizienz weiter verbessert und steigerte die verdienten Nettoprämien um 5,8% auf 5,3 Mrd. USD, während die Kosten stabil blieben. Das Prämienwachstum wurde durch die anhaltenden Preisverbesserungen sowie die anhaltende Fokussierung von P&C Re auf aktives Portefeuillemanagement vorangetrieben, welche jedoch teilweise durch ungünstige Wechselkursentwicklungen ausgeglichen wurden.

Der Schaden-Kosten-Satz lag im ersten Quartal bei 99,3%. Auf normalisierter Basis betrug der Schaden-Kosten-Satz 96,9%, und P&C Re konzentriert sich weiterhin darauf, das Jahresziel von weniger als 94% zu erreichen.

Erfolgreiche April-Vertragserneuerungen von P&C Re

P&C Re erneuerte per 1. April 2022 Verträge mit einem Vertragsprämienvolumen von 2,4 Mrd. USD. Damit erhöhte sich das Volumen um 15% im Vergleich zum Geschäft, das zur Erneuerung anstand. Seit Jahresbeginn hat P&C Re ein Wachstum des Vertragsprämienvolumens von 8% und eine Preiserhöhung von 3% erzielt, was konservativere Schadenannahmen vollständig kompensiert.

Ergebnisse von L&H Re durch COVID-19-Schäden beeinflusst

L&H Re verzeichnete im ersten Quartal 2022 einen Verlust von
230 Mio. USD, verglichen mit einem Verlust von 193 Mio. USD im ersten Quartal 2021. Dies ist auf COVID-19-Schäden in Höhe von 501 Mio. USD und tiefere Ergebnisse aus Kapitalanlagen zurückzuführen. Insgesamt lagen die COVID-19-Schäden im ersten Quartal 2022 am oberen Ende der Erwartungen, was der anhaltend hohen Sterblichkeitsrate in den USA in den ersten beiden Monaten des Jahres zuzuschreiben ist.

Die verdienten Nettoprämien und Honorareinnahmen gingen im ersten Quartal geringfügig um 1,7% auf 3,8 Mrd. USD zurück, was vor allem auf ungünstige Wechselkursentwicklungen und Einmaleffekte aus einer Umgliederung in der Rechnungslegung zurückzuführen ist.

Da die Übersterblichkeitsrate in den USA deutlich am sinken ist, strebt L&H Re für 2022 weiterhin einen Gewinn von rund 300 Mio. USD an.

Corporate Solutions mit 81 Mio. USD Gewinn dank weiterhin guter Underwriting-Performance
Corporate Solutions erzielte im ersten Quartal 2022 einen Gewinn von 81 Mio. USD, verglichen mit 96 Mio. USD im Vorjahreszeitraum. Dieses solide Ergebnis wurde trotz Rückstellungen in Höhe von 129 Mio. USD im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg erreicht, was einer Auswirkung von 9,3 Prozentpunkten auf den Schaden-Kosten-Satz entspricht, sowie deutlich tieferen Anlageergebnissen. Darüber hinaus absorbierte die Geschäftseinheit grosse Naturkatastrophenschäden in Höhe von

75 Mio. USD, die vor allem durch die Überschwemmungen in Australien und die europäischen Winterstürme im Februar verursacht wurden.

Die verdienten Nettoprämien stiegen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14,3% auf 1,4 Mrd. USD im ersten Quartal 2022. Dies ist auf die kontinuierliche Realisierung von bereits erzielten Preiserhöhungen und das Wachstum des Neugeschäfts in den Zielportfeuilles zurückzuführen.

Der Schaden-Kosten-Satz von Corporate Solutions lag im ersten Quartal 2022 bei 95,2%. Die Geschäftseinheit hält an ihrem Ziel eines Schaden- Kosten-Satzes von unter 95% für 2022 fest und fokussiert sich weiterhin auf diszipliniertes Underwriting und striktes Kostenmanagement.

iptiQ baut Geschäft weiter aus

iptiQ hat im ersten Quartal 2022 seine gebuchten Bruttoprämien gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 38% auf 230 Mio. USD gesteigert. Dies ist in erster Linie auf die anhaltend starke Performance des Sach- und Haftpflicht-Geschäfts in der Region EMEA sowie auf Beiträge aus dem Lebens- und Krankenversicherungsgeschäft in den USA und in EMEA zurückzuführen.

Ausblick

Christian Mumenthaler, Group Chief Executive Officer von Swiss Re: «Obwohl die Rück-/Versicherungswirtschaft und auch Swiss Re im ersten Quartal 2022 mit erheblichem Gegenwind zu kämpfen hatte, sind wir zuversichtlich, dass die Gruppe die Herausforderungen meistern wird. Dank der Massnahmen, die wir in den letzten Jahren ergriffen haben, verfügen unsere Geschäftsbereiche über alle notwendigen Hebel, um die Profitabilität zu steigern und unsere Finanzziele für 2022 zu erreichen.»


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