Drohnen: Schöne Bilder mit Risiko

2. Mai 2022 | Aktuell Allgemein
Drohnen: Schöne Bilder mit Risiko
Drohnen: Schöne Bilder mit Risiko, doch fehlen noch Drohnenversicherungen.

Die Geschichte der Drohnen ist spannend. Erfunden wurden sie bereits im Jahr 1907 für den militärischen Einsatz und kamen schon im Ersten und Zweiten Weltkrieg zum Einsatz. Heute werden sie vor allem in der zivilen Gesellschaft auch spielerisch genutzt.

Moderne Militärdrohnen werden für eine Reihe taktischer Zwecke eingesetzt. Diese werden zur Aufklärung, Überwachung, Zielerfassung und Aufklärung verwendet. Der Name «Drohne» wurde zu Ehren der Mutter oder Bienenkönigin geprägt und wurde als ferngesteuertes Flugzeug übernommen, das für das Üben von Schlachtschiffen im Militär eingesetzt wurde. Die US Navy Global Hawk-Überwachungsflugzeug und damit die grösste und teuerste Militärdrohne der Welt im Wert von 150 000 000 US-Dollar wurde im Juni 2019 von iranischen Streitkräften abgeschossen.

Die erste Spielzeugdrohne

Die erste Spielzeugdrohne wurde bereits 1920 von Etienne Omnichen erfunden. Sie flog über eine Distanz von 360 Metern und absolvierte über 1000 erfolgreiche aufgezeichnete Flüge. 2010 veröffentlichte das französische Unternehmen Parrot die erste Wi-Fi-gesteuerte Flugdrohne, die nur mit einem Smartphone gesteuert wurde. 2016 stellte DJI die Phantom 4 vor, die erste «intelligente» Computer-Drohne mit High-Tech-Lernfunktionen. Sie konnte Hindernissen ausweichen und Menschen, Tiere oder Gegenstände mithilfe fotografisscher Bilder auf intelligente Weise folgen.

Verwendung von Drohnen

Quadrokopter können Informationen für 3DKarten liefern, welche für den Militäreinsatz, Gewerbebetriebe oder im zivilen Bereich gleichermassen wichtig sind. Drohnen können auch verirrte oder gestrandete Opfer in entlegenen Gebieten auffinden helfen. Mit Hilfe von Wärmebildkameras können Menschen viel schneller gefunden werden, was die Möglichkeiten von Einsatzkräften zum Schutz der zivilen Bevölkerung revolutioniert hat.

Mit ihrer Hilfe für die Hurrikanforschung und die Tornado-Verfolgung können Wissenschaftler in das Auge des Sturms eindringen und relevante Daten sammeln, ohne dabei Menschenleben zu riskieren. Ferner können Temperatur, Druck, Luftfeuchtigkeit und Standort bestimmt werden, wobei Leben und Geld gespart wird.

Einsatz von Drohnen in der Industrie

Heutzutage werden zivile Flugroboter aus den verschiedensten Gründen in den verschiedensten Wirtschaftszweigen eingesetzt. Unter anderem in der Landwirtschaft, wo Bestandsaufnahmen durchgeführt, Ackerland und Bewässerungssysteme kartiert, Ernteausfälle im Frühstadium erkannt, Pestizide und  Dünger versprüht und die Tierbestände überwacht werden können. Auch in der Architektur helfen Drohnen dabei Bilder von verschiedenen Gebäuden aufzunehmen, um dreidimensionale Nachbildungen ihrer Strukturen zu erstellen und diese zu duplizieren.

Auch die Möglichkeit, Entwicklungsgebiete schnell und kostengünstig auf den Fortschritt der Gebäude und Grundstücke zu untersuchen ist ein grosser Meilenstein. Zustelldienste machen ferner Fortschritte und versprechen Waren in naher Zukunft bis vor die Haustür zu liefern. Auch im Rettungsdienst bieten sich neue Möglichkeiten, insbesondere wenn es darum geht, gestrandeten Opfern in lebensbedrohlichen Situationen medizinische Versorgung zukommen zu lassen.

Eine wichtige Rolle spielt die Drohne bei der Überwachung ökologischer Umgebungen, einschliesslich der Verfolgung der Migration, des Habitatmanagements und der Bewertung von Überschwemmungen. Der Einsatz von Drohnen in der Filmproduktion revolutioniert derzeit die Filmindustrie durch die Fähigkeit, Luftbilder und Action-Aufnahmen schnell und präzise aufzunehmen. Nicht zuletzt wird in der Medienberichterstattung auf Drohnenbasis gesetzt, da lokale JournalistInnen jetzt Luftbildnachrichten aufnehmen können, die zuvor nur mit Hubschraubern gemacht werden konnten.

Die Bedeutung von Quadrokoptern im Transportwesen nimmt zu, da sie über und um häufig unzugängliche Bereiche wie Lagerhäuser, Schiffscontainer und Terminals manövriert werden kann. Jeff Bezos hatte bereits 2013 die Vision künftig weltweit auf Drohnen basierende Liefersysteme zu setzten. Schliesslich wird der Einsatz von Drohnen für die Internetverbindung derzeit von Mark Zuckerburg, CEO von Meta/Facebook, in der Hoffnung untersucht, der Dritten Welt Zugang zum Internet zu ermöglichen.

Drohnen werden aber auch über Stadien während Spielen oder Konzerten eingesetzt, bei grossen Festen wie beispielsweise dem Oktoberfest, der Olma, der Basler Herbstmesse, der Fasnachten in Luzern oder Basel. Nicht zu vergessen zum Schutz bei Grossanlässen wie dem Klimagipfel und viele mehr.

Gesetzliche Bestimmungen in der Schweiz

In der Schweiz ist es Pflicht eine Drohne versichern zu lassen. Per 1.8.2014 hat die Schweiz in ihrer Verordnung des UVEK über Luftfahrzeuge besonderer Kategorien ihre gesetzliche Bestimmungen abgeändert. Damit ist klar und deutlich festgelegt, welche Drohnen wie, wann und wo fliegen dürfen. Anlass für die Verschärfung der gesetzlichen Bestimmungen waren zahlreiche Vorfälle, in deren Rahmen Journalisten und Fotografen ihre Drohnen über grössere Ansammlungen von Menschen in der Zürcher Innenstadt fliegen liessen.

Ohne Bewilligung ist es Drohnenbesitzern nicht gestattet eine Drohne, die ein Gewicht von 500 Gramm übersteigt, im Freien über Ansammlungen von Menschen fliegen zu lassen. Ein grosszügiger Abstand von mindestens 100 Metern zu den Personengruppen ist einzuhalten.Wer seine Drohne zu besonderen Einsätzen über Menschenansammlungen fliegen lassen möchte, muss einen Antrag stellen und besondere Auflagen erfüllen. Eine Haftpflicht-Versicherung ist zudem obligatorisch.

Gleichbehandlung von Privater und gewerbliche Nutzung

Andere Länder unterscheiden zwischen gewerbsmässigem und privatem Einsatz von Drohnen. Nicht so in der Schweiz, wo auch für kommerzielle Flüge von Drohnen keine weitere Bewilligung nötig ist. Wichtig ist, dass es an speziellen Orten Flugverbote gibt. Ein grosszügiger Abstand von fünf Kilometern gilt bei militärischen Flugplätzen und zivilen Flughäfen.

Drohnenversicherungen in der Schweiz

Im Allgemeinen, beispielsweise bei der Allianz, der Mobiliar, der Zurich, der Helvetia, lassen sich Drohnenunfälle über die Haftpflichtversicherung versichern, dies gilt für Schäden, welche die Drohne verursacht. Schäden an der Drohne selbst sind üblicherweise durch die Sachversicherung gedeckt. Es gibt aber auch eine Elektrogeräte- und Handyversicherung, wie zum Beispiel bei der AXA. Versichert werden hier von Handys über Laptops und Fernseher bis Drohnen alle Geräte auf selbst- oder fremdverschuldete Beschädigung, Verlust und Diebstahl.

Binci Heeb

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Tags: #Drohnen #Haftpflichtversicherung #Sachversicherung