Broking: Theorie direkt aus der Praxis

Die Akademie St.Gallen – Passion Inside! bietet berufsbegleitende und praxisnahe Lehrgänge an – unter anderem auch im Modul Broking zur Erreichung des «eidgenössischen Fachausweises für Versicherungsfachmänner und -frauen. Thebroker.ch spricht mit dem Dozenten Sven Kamber über seine Arbeit als Ausbildner.

Sven Kamber, Sie sind Dozent an der Akademie St.Gallen. Daneben arbeiten Sie bei der AXA. Was befähigt Sie jungen Menschen das Broking näher zu bringen?

Die Lektionen in meinem Unterrichtsteil beleuchten die strategische sowie operative Zusammenarbeit zwischen den Brokern und der Versicherungsgesellschaft. Bei meinen Arbeiten bei der ADA Die gleichen Themen beinhalten auch meine Aufgaben bei der AXA beschäftige ich mich mit den gleichen Themen. Mein Hintergrund als Finanzplaner- und Vermögensberater mit eidgenössischem Fachausweis FA ergänzen mein in der Praxis errungenes Fachwissen ideal. Diese Voraussetzungen geben mir das Rüstzeug für die Inhalte, die ich doziere. Ich kann den Studierenden viele Fälle aus meiner Praxiserfahrung schildern und die Theorie somit anschaulich und manchmal auch humorvoll vermitteln. Diesen Ansatz vertrete nicht nur ich, die Akademie verfügt in jedem Handlungsfeld bei jedem Handlungsfeld über kompetente Expert*innen aus der Praxis.

Gefällt Ihnen die Arbeit mit Studierenden?

Das Dozieren gefällt mir ausgezeichnet. Ich doziere auch in anderen Lehrgängen wie beispielsweise dem Finanzberater IAF und dem Finanzplaner mit eidg. FA – ebenso in der Akademie St.Gallen. Wichtig ist für mich, Themen zu unterrichten, die mich selbst begeistern. Für einen qualitativ hochwertigen Unterricht ist ein modernes, digital fittes und professionelles Bildungsinstitut sehr wichtig. Diese Voraussetzungen werden durch die Akademie St.Gallen vollumfänglich erfüllt.

Worin besteht Ihre Tätigkeit bei der AXA?

Als Broker Consultant Individual Life verantworte ich das Einzellebengeschäft unserer Broker*innen im Raum Ostschweiz. Ich prüfe, akkreditiere und zeichne neue Geschäftsbeziehungen mit Broker*innen. Produktschulungen, regulatorische Veränderungen sowie die Beziehungspflege zu unseren Brokern*innen gehören zum Daily Business. Letztlich moderiere ich die Brokernews-Videos und engagiere mich in diversen internen Projekten der AXA Schweiz.    

Im Lehrgang «Versicherungsfachmann/Versischerungsfachfrau mit eidg. Fachausweis» wird neu auch das Thema Broking behandelt. Dies ist der erste Ausbildungs-Jahrgang mit Broking-Modul statt. Weshalb wurde erst jetzt mit der Ausbildung zum Broker jetzt damit begonnen?

Die Akademie St.Gallen bietet dieses Modul in Kooperation mit dem VBV (Berufsbildungsverband der Versicherungswirtschaft) an. Der VBV hat während der letzten beiden Jahre Pilotlehrgänge durchgeführt, welche wir inhaltlich konsultiert haben. Hauptgrund für das Zuwarten war das Bedürfnis seitens der Akademie, dass die Teilnehmenden am Ende der Weiterbildung einen eidgenössischen Abschluss erlangen können. Dies ist ausschliesslich in Kooperation mit dem VBV möglich.

Welche Neuerungen bietet die Akademie St.Gallen?

Die Akademie St.Gallen legt grossen Wert auf die lokale Adaption. Die Kundensicht in der Ostschweiz ist anders als zum Beispiel im Mittelland. Der direkte Kontakt und die zielgerichtete Kundenansprache sind bei den vielen KMU entscheidend. Viele Firmenbesitzer*innen bauen auf persönliche Kontakte und direkten Austausch mit ihrer Zielgruppe. Dies resultiert in einer hohen Kundentreue und langfristigen Kooperation. Dies resultiert in einer hohen Kundentreue und langfristigen Kooperationenen. Ganz nach dem Motto «It’s people’s business» ist im Brokergeschäft das Vertrauen wichtiger als der Name einer Versicherung. Dem tragen wir in unseren vermittelten Inhalten Rechnung.

Sind die Abschlüsse eidgenössisch anerkannt?

Die Weiterbildung zum/zur Versicherungsfachmann/frau mit eidg. Fachausweis ist grundsätzlich modular aufgebaut, eidgenössisch anerkannt und dauert zwischen 3-5 Semester. Wer das Modul «Broking» einzeln, beispielsweise als Vertiefung besuchen möchte, kann dies gerne tun und erhält ein Zertifikat des VBV.

Welche Inhalte umfasst der Modulkurs «Broking»?

Das Modul findet während 64 Lektionen statt und ist in zwei Teile gegliedert:

Im ersten Teil werden die Inhalte zur Erstellung einer Geschäftsstrategie für die Brokertätigkeit erarbeitet. Im Zentrum stehen die Zusammenarbeit mit Versicherungs- und Vorsorgelösungen, die Definition der Zielgruppe sowie der daraus resultierenden Kundenakquisition und -pflege.

Im zweiten Teil geht es um die Ermittlung der Kundenbedürfnisse sowie die Mandatsbetreuung wie beispielsweise Erstellung von Risiko- und Deckungskonzepten, Ausschreibungen, Auswahl und Verwaltung der Policen, sowie die Abwicklung von Schadens- und Leistungsprozessen.

Sie kommen aus der Praxis und wollen dies Ihren Studierenden auch weitergeben. Wie machen Sie das?

Konkret arbeite ich mit einem Beispiel, welches relevante Punkte hinsichtlich der Gründung eines Brokerunternehmens beschreibt. Im Zuge dessen lege ich den Fokus auf die Zusammenarbeit mit den Versicherern. Dabei erkläre ich den Studierenden, welche Attribute man als Broker*in besitzen muss, damit eine erfolgreiche Partnerschaft mit den Versicherern entsteht.  

Gibt es auch praktische Übungen?

Ja, natürlich. Ein eidgenössischer Fachausweis befähigt Fachkräfte und zeichnet sich durch praxisbezogene Inhalte aus. Zum Beispiel müssen die Studierenden in meinem Kurs ein überzeugendes Argumentarium zur Erlangung einer Partnerschaft mit einem Versicherer erstellen.

Für wen eignet sich diese Weiterbildung?

Diese Weiterbildung eignet sich für die Mitarbeitenden von Brokerbetrieben sowie für Leute, die im Brokermanagement einer Versicherungsgesellschaft tätig und ihre Kompetenzen erweitern möchten. Deswegen kann das Modul «Broking» auch einzeln gebucht werden.

Wann hat der letzte Lehrgang begonnen, wann beginnt der nächste?

Das separate Modul «Broking» startet jeweils Ende April. Der gesamte Lehrgang «Versicherungsfachmann/frau mit eidg. Fachausweis» beginnt jeweils im Februar.

Wie hoch sind die Kosten?

Die Kosten für das Modul «Broking» betragen 2’390.- Franken, Der gesamte Lehrgang kostet (exklusive Lehrmittel) 17’760.– Franken.

Werden diese von den Firmen, in denen die Teilnehmenden arbeiten üblicherweise übernommen?

Viele Arbeitgebende beteiligen sich an den Kosten von Weiterbildungen. Wegen der Subjektfinanzierung erfolgt die Rechnungsstellung immer an die Teilnehmenden. Die Unterstützung durch die anstellende Firma läuft individuell und zu unterschiedlichen Beträgen.

Aktuelle Tätigkeit: Broker Consultant Individual Life bei AXA Schweiz AG

Nebenberufliche Tätigkeiten: Dozent in diversen Finanzlehrgängen bei der Akademie St.Gallen, Prüfungsexperte Versicherungsvermittler VBV

Politische Mandate: Geschäfts- und Rechnungsprüfungskommissionsmitglied der Stadt Rheineck, Geschäfts- und Rechnungsprüfungskommissionsmitglied des Zweckverbands Spitex Am Alten Rhein, Geschäfts- und Rechnungsprüfungskommissionsmitglied des Pflegewohnheims Kruft, Geschäftsleistungsmitglied der Kommunalpartei FDP.Die Liberalen Rheineck

Aus- und Weiterbildung: Berufslehre, Technischer Kaufmann mit eidg. Fachausweis, Finanzplaner mit eidg. Fachausweis, Vermögensberater mit eidg. Fachausweis, Dipl. Associate Wealth Manager AWM® | AZEK

Das Interview führte Binci Heeb.