Swiss Re erzielt 157 Mio. USD Gewinn im ersten Halbjahr 2022 dank Profit von 405 Mio. USD im zweiten Quartal

29. Juli 2022 | Aktuell Allgemein
Swiss Re

Pressemitteilung vom 29. Juli 2022

Swiss Re ist im zweiten Quartal 2022 mit einem Profit von 405 Mio. USD in die Gewinnzone zurückgekehrt. Nachdem das erste Quartal von den negativen Auswirkungen des Finanzmarktabschwungs, der COVID-19-Pandemie und Rückstellungen für den Krieg in der Ukraine geprägt war, ergab sich somit für das erste Halbjahr 2022 ein Gewinn von 157 Mio. USD.

Christian Mumenthaler, Group Chief Executive Officer von Swiss Re: «Nach einem schwierigen Start ins Jahr ist Swiss Re im zweiten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt. Gestützt wurde dies durch die Ertragsstärke von Life & Health Reinsurance und Corporate Solutions sowie eine robuste Underwriting-Performance bei Property & Casualty Reinsurance.» John Dacey, Group Chief Financial Officer von Swiss Re: «Steigende Zinssätze sind eindeutig positiv für den Rück-/Versicherungssektor, und wir beginnen, diesen Effekt in unserer Umlaufrendite zu sehen. Im Hinblick auf die Entwicklung der Inflation bleiben wir weiterhin wachsam und ergreifen geeignete Massnahmen, einschliesslich einer Erhöhung der Preise für Neugeschäfte und der damit verbundenen Schadenannahmen.»

Deutlich verbessertes Ergebnis der Gruppe im zweiten Quartal trotz anhaltender Herausforderungen an den Finanzmärkten

Swiss Re verzeichnete im ersten Halbjahr 2022 einen Gewinn von 157 Mio. USD und eine Eigenkapitalrendite (ROE) von 1,6%, nach einem Gewinn von 1,0 Mrd. USD und einer ROE von 8,2% im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang ist vor allem auf deutlich gesunkene Anlageergebnisse sowie auf Rückstellungen für den Ukrainekrieg im ersten Quartal zurückzuführen.

Nachdem Swiss Re für mögliche Auswirkungen des Ukrainekriegs im ersten Quartal Rückstellungen in Höhe von 283 Mio. USD gebildet hatte, wurden diese im zweiten Quartal nicht aufgestockt.

Die verdienten Nettoprämien und Honorareinnahmen der Gruppe stiegen um 1,9% auf 21,2 Mrd. USD in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 gegenüber 20,8 Mrd. USD im ersten Halbjahr 2021. Das Wachstum wurde durch ungünstige Wechselkursentwicklungen beeinträchtigt; bei stabilen Wechselkursen hätte der Zuwachs der verdienten Nettoprämien 5,1% betragen.

Die Umlaufrendite von Swiss Re stieg im ersten Halbjahr 2022 auf 2,3%, im Vergleich zu 2,2% im Gesamtjahr 2021, was gezielten Reinvestitionen bei steigenden Zinsen zu verdanken war. Bei festverzinslichen Wertschriften stieg die Reinvestitionsrendite im zweiten Quartal 2022 deutlich auf 3,1% gegenüber 0,9% im Gesamtjahr 2021. Die Rendite auf Kapitalanlagen (ROI) von 1,2% im ersten Halbjahr 2022 wurde durch Marktbewertungsverluste bei Aktienanlagen (nach Abzug von Sicherungsgeschäften) in Höhe von etwa 0,4 Mrd. USD sowie geringe Abschreibungen in Höhe von 50 Mio. USD, unter anderem bei Russland- bezogenen Engagements, geschmälert.

Die Kapitalausstattung von Swiss Re blieb weiterhin sehr stark, und die SST-Quote der Gruppe lag oberhalb der Zielspanne von 200–250%.

Technische Underwriting-Performance von P&C Re bleibt robust

P&C Re verzeichnete im ersten Halbjahr 2022 einen Gewinn von 316 Mio. USD, verglichen mit 1,3 Mrd. USD2 im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis spiegelt die robuste technische Underwriting-Performance des Geschäfts wider, der wesentlich tiefere Anlageergebnisse und Rückstellungen im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg in Höhe von 154 Mio. USD im ersten Quartal gegenüberstehen.

P&C Re absorbierte im Berichtszeitraum Grossschäden infolge von Naturkatastrophen in Höhe von 938 Mio. USD. Diese standen vor allem im Zusammenhang mit Überschwemmungen in Australien und Südafrika, Stürmen in Europa im Februar sowie einer Reihe von Hagelstürmen in Frankreich im Juni. Die Gesamtschäden lagen 0,27 Mrd. USD über den Erwartungen für Grossschäden aus Naturkatastrophen in der ersten Jahreshälfte. Allerdings hat P&C Re für das restliche Jahr 20221,2 Mrd. USD des gesamten Naturkatastrophenbudgets von 1,9 Mrd. USD eingeplant.

Die verdienten Nettoprämien erhöhten sich geringfügig auf 10,6 Mrd. USD. Der Anstieg war vor allem auf Volumen- und Preissteigerungen zurückzuführen, denen jedoch ungünstige Wechselkursentwicklungen gegenüberstanden. Bei stabilen Wechselkursen wären die verdienten Nettoprämien um 3,6% gestiegen.

Der Schaden-Kosten-Satz lag im ersten Halbjahr 2022 bei 98,5%. Auf normalisierter Basis betrug der Schaden-Kosten-Satz 95,8%, wovon 1,5 Prozentpunkte auf die Rückstellungen im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg entfallen. Für die zweite Jahreshälfte dürfte der normalisierte Schaden-Kosten-Satz tiefer ausfallen, da die Gruppe den Grossteil ihrer Naturkatastrophenprämien im dritten und vierten Quartal verdient. P&C Re konzentriert sich weiterhin darauf, den für das Gesamtjahr angestrebten normalisierten Schaden-Kosten-Satz von unter 94% zu erreichen.

Erfolgreiche Juli-Vertragserneuerungen von P&C Re

P&C Re erneuerte per 1. Juli 2022 Verträge mit einem Prämienvolumen von 4,8 Mrd. USD und erzielte eine Preiserhöhung von 12% in dieser Erneuerungsrunde. Dies gleicht die höheren Schadenannahmen vollständig aus, die eine klare Sicht auf die Inflation und andere Veränderungen des Risikos widerspiegeln. Seit Jahresbeginn hat P&C Re ein Wachstum des Vertragsprämienvolumens von 3% und eine Preiserhöhung von 6% erzielt, wobei sich das Geschäftssegment auf profitables Wachstum im Naturkatastrophengeschäft sowie Spezialversicherungssparten fokussierte.

L&H Re kehrt im zweiten Quartal zur Profitabilität zurück

L&H Re verzeichnete im ersten Halbjahr 2022 einen Gewinn von 2 Mio. USD, verglichen mit einem Verlust von 129 Mio. USD2 im ersten Halbjahr 2021. Dank des starken Rückgangs der Todesfälle durch COVID- 19 erzielte L&H Re mit 232 Mio. USD im zweiten Quartal wieder einen kräftigen Gewinn, der die zugrunde liegende Ertragsstärke dieses Geschäfts untermauert.

Im gesamten Halbjahr beliefen sich die COVID-19-Schäden auf 540 Mio. USD, wobei die überwiegende Mehrheit im ersten Quartal verbucht wurde.

Die verdienten Nettoprämien und Honorareinnahmen sanken im ersten Halbjahr gegenüber dem Vorjahreszeitraum geringfügig von 7,6 Mrd. USD auf 7,5 Mrd. USD, was vor allem auf ungünstige Wechselkursentwicklungen zurückzuführen ist. Bei stabilen Wechselkursen wären die verdienten Nettoprämien um 2,8% gestiegen.

L&H Re strebt für 2022 weiterhin einen Gewinn von rund 300 Mio. USD an.

Corporate Solutions liefert weiterhin starke Ergebnisse

Corporate Solutions erzielte im ersten Halbjahr 2022 einen Gewinn von 220 Mio. USD, verglichen mit 262 Mio. USD im Vorjahreszeitraum. Dieses Ergebnis gelang trotz Rückstellungen im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg im ersten Quartal, einer im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 weniger günstigen Entwicklung früherer Jahre sowie tieferer Erträge aus Kapitalanlagen.

Die Grossschäden im ersten Halbjahr 2022 waren insgesamt ähnlich hoch wie im Vorjahreszeitraum. Die Man-made-Grossschäden waren mit 165 Mio. USD höher als im Vorjahreszeitraum, was die Rückstellungen in Höhe von 129 Mio. USD für den Ukrainekrieg im ersten Quartal widerspiegelt, während die Grossschäden infolge von Naturkatastrophen im Berichtszeitraum mit 102 Mio. USD geringer ausfielen.

Die verdienten Nettoprämien stiegen um 12,8% auf 2,9 Mrd. USD, was auf die kontinuierliche Realisierung von bereits erzielten Preiserhöhungen und das Wachstum des Neugeschäfts in den ausgewählten Zielportefeuilles zurückzuführen ist. Bei stabilen Wechselkursen wären die verdienten Nettoprämien um 17,2% gestiegen.

Mit einem Schaden-Kosten-Satz von 93,2% für das erste Halbjahr 2022 ist Corporate Solutions auf Kurs, das Jahresziel von weniger als 95% zu erreichen.

Die Geschäftseinheit hat den Verkauf ihrer Lebensversicherungstochter Elips Life AG an Swiss Life International am 1. Juli 2022 erfolgreich abgeschlossen. Der Pro forma-Schaden-Kosten-Satz3 der Geschäftseinheit, ohne das veräusserte Geschäft, lag im ersten Halbjahr 2022 bei 90,9%.

Wachstumsdynamik bei iptiQ hält an

Die gebuchten Bruttoprämien für das Kerngeschäft von iptiQ stiegen um 37% von 333 Mio. USD im Vorjahreszeitraum auf 455 Mio. USD im ersten Halbjahr 2022. iptiQ hatte Ende Juni 2022 über 2 Millionen Policen im Bestand.

Ausblick

Christian Mumenthaler, Group Chief Executive Officer von Swiss Re: «Dank der Massnahmen, die wir in den letzten Jahren ergriffen haben, sind alle unsere Geschäftsbereiche gut aufgestellt und darauf fokussiert, ihre Segmentziele für das Jahr zu erreichen. Die Erreichung der Gruppenziele hängt in hohem Masse von der Entwicklung der Finanzmärkte und der Grossschäden im zweiten Halbjahr 2022 ab. Unsere sehr starke Kapitalausstattung und unsere ausgezeichnete Kundenbasis erlauben es uns, weitere profitable Wachstumschancen in einem günstigen Preisumfeld zu nutzen.»


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