Mountainbike: Starke Zunahme an Unfällen

29. Juli 2022 | Aktuell Allgemein
Gefährlich: Mountainbike-Fahrer mit hoher Geschwindigkeit im Wald
Gefährlich: Mountainbike-Fahrer mit hoher Geschwindigkeit im Wald

Immer mehr Mountainbike-Fahrer teilen sich den Raum im Freien, zum Beispiel im Wald, mit Spaziergänger*innen, Jogger*innen und Hündelern. Der Mountainbike-Kodex der Suva sensibilisiert mit sechs Verhaltensregeln für ein respektvolles Miteinander.

Wer kennt es nicht, man spaziert gemütlich im Wald, der Hund an der Leine weil in den meisten Kantonen von April bis und mit Juli Brut- und Setzzeit ist. Plötzlich wird man von einem in rasender Geschwindigkeit vorbeifahrenden Mountainbike überholt und erschrickt fast zu Tode. Manchmal finden die Freizeitbegeisterten sogar einen Weg quer durch den Wald und erschrecken durch ein plötzliches Auftauchen die Spaziergängerinnen und Spaziergänger auf dem Wanderweg.

Sechs Verhaltensregeln des Mountainbike-Kodex

Dabei wäre es so einfach, wenn alle Mountainbike-Fahrer*innen sich an nachfolgende Verhaltensregeln halten würden:

  • Zeige Respekt: Grüsse und bedanke Dich; gewähre zu Fussgehenden den Vortritt
  • Schütze Dich: Trage Helm, Brille, Handschuhe sowie weitere Schutzausrüstung; warte Dein Bike regelmässig
  • Bleibe auf dem Weg: Respektiere Wegsperrungen und Fahrverbote; fahre keine Abkürzungen
  • Trage Sorge zur Umwelt: Nimm Rücksicht auf Tiere und Pflanzen; schliesse Zaundurchgänge
  • Hinterlasse keine Spuren: Vermeide blockierte Räder; nimm Deinen Anfall mit
  • Kenne Deine Grenzen: Fahre konzentriert und vorausschauend, passe Deine Geschwindigkeit der Situation und Deinem Können an
Mountainbike-Fahren immer beliebter

Inzwischen erfreuen sich rund 550 000 Personen an dieser Form des Velofahrens. Rund 40 Prozent aller 2021 neu verkauften Velos sind Mountainbikes oder E-Mountainbikes. Dies sind 190 804 Stück.  Benutzerfreundliche Infrastrukturen mit einem einfachen Velotransport auf den Berg mit einer Luftseilbahn, veranlassen immer mehr Mountainbike-Enthusiasten die Berglandschaft zu erkunden.

Bei Begegnungen kann es auch zu Spannungen kommen. «Einsteigerinnen und Einsteiger sind sich oft der Verhaltensregeln auf dem Mountainbike weniger bewusst, überschätzen die eigenen Fähigkeiten und tragen selten eine angemessene Sicherheitsausrüstung, weiss Simon Vonmoos, Präventionsexperte bei der Suva. Dadurch steigt die Verletzungsgefahr.

Mehr Unfälle mit dem Mountainbike

2010 verunfallten 5 300 Mountainbike-Fahrer*innen. 2019 wurden bereit 9 100 Unfälle registriert, was eine Zunahme von 70 Prozent bedeutet und die Tendenz ist weiter steigend. Rund 80 Prozent der Verunfallten sind männlich. Die meisten Unfälle ereignen sich zwischen den Monaten Mai und Oktober. Verletzt werden vor allem die oberen Extremitäten in Form von Frakturen, Verstauchungen, Zerrungen und oberflächlichen Verletzungen.

Dabei kostet ein Mountainbike-Unfall im Durchschnitt 6 600 Franken. Rund 38 Prozent der Unfälle haben von der Unfallversicherung entschädigte Tage zur Folge, was auch wirtschaftliche Einbussen bei den Unternehmen zur Folge hat.

Suva/Binci Heeb


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