Schweizer Gesundheitssystem am leistungsfähigsten

24. November 2023 | Aktuell Allgemein
Schweizer Gesundheitssystem am leistungsfähigsten: An apple a day keeps the doctor away.
Schweizer Gesundheitssystem am leistungsfähigsten: An apple a day keeps the doctor away.

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bezeichnete 2011 das Schweizerische Gesundheitssystem als eines der leistungsfähigsten. In den letzten Jahren wurde dieses Bild noch verstärkt: Bei der Bewertung der Qualität und Gesundheitsversorgung durch die Bevölkerung positionierte sich die Schweiz im internationalen Vergleich auf Platz 1.

Am 26. September 2023 gab Bundesrat Alain Berset den Prämienanstieg der Krankenkassen für 2024 um 8,7 Prozent mit. Von Prämienhammer war die Rede. Der Präsident der Schweizerischen Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) und Basler Gesundheitsdirektor, Lukas Engelberger (Mitte), bedauerte gleichentags den starken Anstieg. Er sprach von einer Folge der unerwartet stark angestiegenen Kosten wegen der medizinischen Entwicklung und des demografischen Trends der Alterung. Seit dem zweiten Halbjahr 2021 seien die Prämien stärker gestiegen als erwartet. Die Frage ist, ob die Schweiz sich weiterhin das leistungsfähigste Gesundheitssystem leisten kann.

Wenn die Pandemie alles verändert

Der Global Health Care Outlook 2023 von Deloitte zeigt, dass die COVID-19-Pandemie das globale Gesundheitswesen nachhaltig verändert hat. Von neuen Technologien und Pflegemodellen bis hin zum stärkeren Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und Resilienz. Die Coronapandemie hat neue Wege aufgezeigt, wie Telemedizin die Patientenversorgung  verbessert und wie Kosten für Leistungsbringer gesenkt werden können.

Klar ist: Virtuelle Gesundheitsfürsorge ist kein Ersatz für herkömmliche Pflege. Es werden vielmehr neue, zuvor nicht mögliche Arten von Versorgung angeboten. Der Global Health Care Outlook 2023 kommt zum Schluss, dass es an der Zeit sei, neuartige Technologien einzubeziehen und die Gesundheitsfürsorge der Zukunft zu entwerfen.

Schweizer Gesundheitssysstem: Beispiele für virtuelle Gesundheitsangebote

Die Einführung des Elektronischen Patientendossiers (EPD) sei einer der ersten Schritte in Richtung virtuelle Gesundheitsförderung. Durch die zunehmende Einbindung digitaler Gesundheitstechnik in klinische Prozesse anhand von Cloud-Computing, maschinellem Lernen und mit dem Internet verbundenen Geräten, liessen sich die Pflegekosten deutlich senken. Zudem biete Technologie eine Lösung für den Mangel an Fachkräften im Bereich Intensivmedizin.

An vorderster Stelle der virtuellen Gesundheitsangebote standen während der Pandemie Dienstleistungen zugunsten der psychischen Gesundheit. Zunehmend wächst bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen die Gefolgschaft unter Smartphone-Nutzern, die Apps beispielsweise bei Angstzuständen oder Depression zu nutzen. Sie fördern das allgemeine Wohlbefinden.

Mehr Innovation im Gesundheitswesen

Während der Pandemie war weltweit eine Zunahme der Patientenzahlen zu verzeichnen. Der Einsatz neuer Technologien, wie Telemedizin oder elektronische Patientenakten erwiesen sich als effizienteste Lösung. COVID-19 hat den Übergang zu Cloud-gestützten Technologien, die den Geschäftsbetrieb stärken und mehr Kundeninteraktionen in den digitalen Bereich verlegen sollen, beschleunigt.

Auch neuartige Technologien wie KI, Telemedizin, Blockchain sowie Überwachungsgeräte, wie zum Beispiel tragbare und verschluckbare Sensoren, liefern in Echtzeit Daten über die Gesundheit und Umwelt. Dies definiere die Zukunft des Gesundheitswesens und der Gesundheitsfürsorge neu. Eine Möglichkeit zur Verhinderung von Ransomeware-Angriffen und anderer Formen der Cyberkriminalität auf Krankenhäuser, welche verstärkt die Cloud-Technologie einsetzen, ist die Anwendung der Blockchain-Technologie auf Gesundheitsdaten.

Das Schweizer Gesundheitssystem könnte noch viel leistungsfähiger sein. Ein Beispiel ist das Elektronische Patientendossier. Nur 2,7 Prozent der Hausärztinnen und Hausärzte in der Schweiz nutzen es. Mehr als die Hälfte (57,2 Prozent) plant, sich in den nächsten Jahren an das EPD anzuschliessen, während 39,6 Prozent dies nicht vorhaben. Dies geht aus dem Bulletin des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums (Obsan) 2/2023 hervor. Da ist noch viel Luft nach oben.

Binci Heeb

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