HYPOTEQ: Plattform prüft Finanzierung für Wohneigentum innert Minuten

12. Februar 2024 | Aktuell Allgemein Interviews
HYPOTEQ: CEO Markus Abeler.
HYPOTEQ: CEO Markus Abeler.

«HYPOTEQ ist eine Plattform für unabhängige Berater, auf der innerhalb von wenigen Minuten die Finanzierung von Wohneigentum geprüft und vertraglich abgeschlossen werden kann. Durch die direkte Anbindung an die Hypotheken-Börse «Credit Exchange AG» profitieren Hypothekarnehmer von günstigen Hypo-Zinsen und einer Top-Beratung» heisst es auf der Plattform.

thebroker spricht mit Markus Abeler, CEO von HYPOTEQ

Vor fast 2.5 Jahren hat thebroker zum ersten Mal einen Beitrag über HYPOTEQ publiziert. Damals waren Davide Iuorno und Christian Neff Co-Geschäftsführer der Firma. Jetzt sind Sie der CEO. Weshalb kam es zu diesem Wechsel?

Ich habe Davide und Chris vor circa einem Jahr kennengelernt, als ich selbst eine Hypothek gesucht habe. Mir sind zwei Dinge aufgefallen, erstens hat die «Chemie» zwischen uns direkt gestimmt und zweitens habe ich das Geschäftsmodell sehr spannend gefunden. Zu der Zeit war ich noch bei AMAG angestellt, verantwortlich als CFO für das Innovation & Venture LAB. Dort haben wir viele Startups unterstützt und selbst auch gegründet und skaliert.

Da ich schon zur Zeit viel Potential in HYPOTEQ sah, haben wir den Austausch intensiviert. Auf der anderen Seite hat HYPOTEQ Erfahrung in der Skalierung vom Unternehmen gesucht, um mit dem schnellen Wachstum Schritt zu halten. Dies führte dann schlussendlich dazu, dass ich zu HYPOTEQ wechselte.

Kannten Sie die Firma HYPOTEQ und was liess Sie wechseln?

Vor meiner Suche nach einer Hypothek kannte ich HYPOTEQ nicht, mir war aber vor allem aus Deutschland bekannt, dass der Hypothekarmarkt derzeit im Umbruch ist. Aus diesem Grund habe ich Alternativen zu meiner Hausbank gesucht. Ich habe dann erkannt, dass es viel mehr Möglichkeiten gibt, eine Hypothek zu «finanzieren», bspw. eine Verpfändung meiner Pensionskasse, ohne sie auszulösen oder mit wenig Aufwand auf viele Angebote von Finanzierungsinstituten zuzugreifen (bei HYPOTEQ derzeit rund 40 Finanzierungsinstitute).

Ohne HYPOTEQ und ihrer Transparenz wäre ich nicht darauf gekommen. Aber da sah ich auch, dass die Entwicklung des Hypothekarmarktes hier in der Schweiz noch in den Kinderschuhen steckt, und ich wollte Teil dieser spannenden Transformation sein (ähnlich wie in der Autoindustrie).

Damals machte die Hypothekarvermittlung in der Schweiz nur zwei bis vier Prozent aus. Hat sich daran etwas geändert?

Der Hypothekarmarkt in der Schweiz bewegt sich sehr langsam. Wir schätzen, dass derzeit weniger als zehn Prozent der Hypotheken über Vermittler abgeschlossen werden. Im Vergleich zu unseren Nachbarstaaten ist dies sehr niedrig (dort zwischen 20-60 Prozent). Diese Bewegung wird sich auch in der Schweiz fortsetzen. Aus diesem Grund bieten wir auch allen Beratern unsere Plattform an, damit sie ihren Kunden dieses lukrative Segment professionell anbieten können.

Weshalb ist es im nahen Ausland rund zehn Mal höher?

Am Beispiel Deutschland lässt sich das, meiner Ansicht nach, gut erklären. In den letzten zehn Jahren haben dort die Banken diesen Trend verschlafen und anstatt mit den Vermittlern zusammenzuarbeiten, sahen sie ihre Marge «dahinschmelzen» und haben weiterhin versucht, diesen Markt zu dominieren. Jedoch hat dies nicht funktioniert. Es hat eine Weile gedauert, aber nun laufen in Deutschland mehr als 40 Prozent der Hypotheken über Vermittler.

Der einfache Grund, warum dieser Trend nicht aufhaltbar ist: Die Banken sind nicht neutral, sie versuchen immer ihre eigenen Interessen in den Vordergrund zu stellen. Für den Kunden ist dies nicht hilfreich. Ein Vermittler kann hier kompetent und einfach helfen. Diese Schwachstelle wurde von vielen Kunden erkannt. Dazu kommt, dass sich der Ruf der Vermittler seitdem auch gewandelt hat (bisher wurde er «nur» als ein Verkäufer gesehen).

Natürlich muss man bei der Auswahl des Vermittlers aufpassen, da der Berufsstand «Vermittler» nicht geschützt ist. Wir bei HYPOTEQ geben unseren Kunden eine Auswahl von grundsoliden Vermittlern über unsere Beratersuche. Dadurch haben die Kunden den ersten (und fast wichtigsten) Schritt schon erfolgreich gemeistert. Der Grund, warum dieser Wandel noch nicht in der Schweiz stattgefunden hat, muss auch mit der Dominanz der Banken begründet werden. Die Banken hier in der Schweiz versuchen vehement, ihre Vormachtstellung zu behaupten.

Jedoch ist diese Entwicklung nicht aufzuhalten, aus dem einfachen Grund, dass es dem Kunden einen echten Mehrwert liefert, der schlussendlich für sie auch positive finanzielle Auswirkungen hat. Eine Zusammenarbeit wäre auch für die Banken der richtige Weg. Stattdessen versuchen sie leider mit eigenen Plattformen eine «Objektivität» vorzutäuschen (Beispiele von Plattformen sind vielfach vorhanden). Ich gehe davon aus, dass dies nicht von langer Dauer sein wird.

Kann man von HYPOTEQ als eine Hypothekar-Vergleichs-Plattform sprechen?

Nein, wir sind keine Vergleichsplattform. Wir sind eine B2B Plattform für unsere Partner, die ihren Kunden Hypothekarlösungen anbieten wollen. Wir sind sozusagen das «Back-Office» für die Partner im Hypothekarbereich. Wir bieten ein geballtes Hypotheken-Know-how an, Zugang zur Hypothekenbörse von Credit Exchange AG, und begleiten und unterstützen unsere Partner und/-Berater in der erfolgreichen Durchführung der Eigenheimfinanzierung.

HYPOTEQ erlaubt es allen Beratern aktiv am Hypothekarmarkt zu partizipieren. Erklären Sie uns das.

Ein Berater kann durch unseren Service seinen Verdienst lukrativ verbessern, indem er seinen Kunden darlegt, dass er auch, mit uns zusammen, Hypotheken-Angebote einholen und abschliessen kann. Wichtig ist hier, dass der Berater durch eine Hypothekenvermittlung nicht seinen Kunden «verliert»: Mit uns bleibt er als Hauptkontakt weiterhin im Driver-Seat. Wir geben den Beratern die Werkzeuge (digital, Schulungen aber auch Zeit/Personal, wenngewünscht), damit er seine Kunden kompetent in jeder Situation aufklären und beraten kann.

Dadurch bieten unsere Partner ihren Kunden, als Teil einer Rundum-Beratung, auch Hypotheken an. Dies ist vor allem wichtig, da sich bei Hypotheken interessante Cross-Selling Möglichkeiten ergeben (3a-Versicherungen, Sachversicherungen, Wiederverkauf von Wohnobjekten bei Maklern, etc.), die sonst nicht resultieren würden.

Hat sich die Zahl der durch Broker zu vermittelnden Hypotheken seit unserem ersten Artikel gesteigert?

Wir haben unsere Anzahl angeschlossener Broker um mehr als 70 Prozent auf über 120 Broker steigern können. Die Broker haben unseren Mehrwert erkannt und wir haben dadurch sehr gute Beziehungen aufbauen und für sie weitere Zusatzgeschäfte generieren können.

Versicherungen und Pensionskassen halten nur knapp sechs Prozent des Hypothekarvolumens. Wie hoch ist das verwaltete Hypothekarvolumen von Versicherungen?

Das können wir auch nicht genau beziffern. Klar ist, dass sich dieser Markt entwickelt. Sie sehen bei der Hypotheken-Börse «Credit Exchange», dass dort die meisten Hypotheken über Versicherungen abgeschlossen werden. Versicherungen haben diesen Markt erkannt und sehen jedes Jahr mehrstellige Wachstumsraten.

Worin liegen die Vorteile, Partner von HYPOTEQ zu werden?

Definitiv unser Rundum-Angebot. Bei uns endet der Service nicht damit, dass die Partner ein Login bekommen. Wir decken das ganze Spektrum ab: Schulungen, Schulungsmaterial, Marketing-Material – auch White Labeling, diverse digitale Module wie bspw. für die Lead-Generierung und Simulationen, und dann natürlich unsere Zeit – bspw. bei delegierten Dossiers erledigen wir die ganze operative Arbeit und einiges mehr.

Dazu kommt noch der erwähnte Kundenschutz: Wenn Hypotheken über die Börse «Credit Exchange» abgeschlossen werden, bleiben unsere Partner der Hauptkontakt zum Kunden und können dadurch auch von Hypothekar-Erneuerungen profitieren. Aber zum Rundum-Angebot gehört vor allem auch, dass der Kunde den besten Service und natürlich auch attraktive Zinssätze erhält. Wir können beides sicherstellen. Das ist für uns ein sehr wichtiges Anliegen!

Menschen im Ruhestand mit einem Eigenheim möchten gerne in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben. Der Wunsch wird vielen wegen zu hoher Kosten verwehrt. Was empfiehlt HYPOTEQ?

Wir empfehlen, die Finanzierungslösung rechtzeitig über uns zu prüfen. Wir haben hervorragende Partner-Institute (Geldgeber) mit interessanten Lösungen, gerade für die sogenannte Problematik der «Tragbarkeit im Alter».

Auf ihrer Webseite steht, dass Sie 1,81 Prozent auf eine Hypothek für fünf Jahre geben. Bei zehn Jahren sind es 1,92. Bei Money Park sind es 1,69 und 1,78 Prozent. Wie erklären Sie den Unterschied?

Der Unterschied rührt daher, dass wir auf unserer Website bereits die effektiven Zinsen präsentieren. Das heisst, was man bei uns sieht, das bekommt man auch. Viele Plattformen nutzen deshalb oft die Beschreibung «ab…», bei uns sind es scharfe Zinsen und nicht sogenannte «Schaufenster-Zinsen» bzw. Lock-Angebote.

Lesen Sie auch: (Noch) vermittelt die Schweiz die wenigsten Hypotheken über Broker


Tags: #Credit Exchange #Finanzierung #HYPOTEQ #Wohneigentum