Krankenkassenprämien: So stark steigen sie 2024

26. September 2023 | Allgemein Aktuell
Krankenkassenprämien: So stark steigen sie 2024 gemäss Bundesrat Alain Berset.
Krankenkassenprämien: So stark steigen sie 2024 gemäss Bundesrat Alain Berset.

Am heutigen Dienstag um 14 Uhr hat Bundesrat Alain Berset zum letzten Mal den lange erwarteten Anstieg der Krankenkassenprämien für das Jahr 2024 bekanntgegeben. Wie von der Schweizer Bevölkerung mit Sorge erwartet, gibt es auch im nächsten Jahr einen happigen Prämienanstieg.

Während im vergangenen Jahr 2022 «nur» 8 Prozent die Krankenkasse wechselten, waren es in diesem Jahr bereits gegen 20 Prozent. Als Grund nannten die Kassenwechsler den Prämienanstieg von durchschnittlich 6,6 Prozent. Für 2023 betrug das Sparpotenzial durchschnittlich 428 Franken pro Person und Jahr. Es wird angenommen, dass sich durch die satten Prämienerhöhungen für 2024 weit mehr Versicherte überlegen werden, ihre Versicherung zu wechseln. Wie sehr mit dem Wechsel zwar Geld gespart werden kann, wird sich jeweils erst beim nächsten Krankenhausaufenthalt erweisen, wenn zwar die Kosten etwas tiefer sind, jedoch beispielsweise der Service zu wünschen übrig lässt.

Annus horribilis

Wie im heute publizierten «Global Wealth Report 2023» der Allianz zu lesen ist, hat sich das globale Geldvermögen bis Ende 2022 um 2,7 Prozent auf insgesamt 233 Billionen Euro reduziert. Zurecht wird es als Annus horribilis bezeichnet. Obwohl auch in der Schweiz das Brutto-Geldvermögen um 2,1 Prozent zurückging, bleibt sie das vermögendste Land der Welt. Bereits im August veröffentliche 20 Minuten, dass die Gesundheitskosten alleine im ersten Halbjahr 2023 um 7,85 Prozent gestiegen sind. Daraus wurde von Verena Nold, Santésuisse-Präsidentin, ein möglicher Prämienanstieg von bis zu neun Prozent vorausgesagt.

Krankenkassenprämienanstieg um durchschnittlich 8,7 Prozent

Die Krankenkassenprämien steigen 2024 im Schnitt um 8,7 Prozent. Die mittlere Monatsprämie beträgt 359.50 Franken, was einen Anstieg von fast 29 Franken bedeutet. Am stärksten steigen die Prämien im Tessin, wo sie durchschnittlich um 10,5 Prozent aufschlagen. Am wenigsten in den Kantonen Basel-Stadt und Appenzell Inerrhoden, wo sie 6,5 Prozent betragen. Der starke Anstieg wird mit den unerwartet stark gestiegenen Gesundheitskosten erklärt. Dazu beigetragen haben mehr Arztbesuche, mehr ambulante Spitalleistungen und mehr teure Medikamente.

Schuld daran seien die vielen Krankenkassenwechsel von vergangenem Jahr. Das führte zu tieferen Prämieneinnahmen, wan nun ausgeglichen werden muss. Den grössten Kostenanstieg verzeichnen die Spitäler, deren Kosten um 8,5 Prozent angestiegen sind.

Quelle: BAG
Reserven der Versicherer in keinem guten Zustand

Um die Reserven der Versicherer steht es weniger gut, als auch schon, so Alain Berset. Diese gingen Anfang 2022 von 12,1 Milliarden Franken um fast vier Milliarden Franken auf 8,5 Milliarden zurück. Das sei auf Verluste an den Aktienmärkten zurückzuführen, wo die Versicherer 1,8 Milliarden Franken verloren.

Binci Heeb

Lesen Sie auch: Krankenkassenwechsel: Es bleibt nur noch sehr wenig Zeit


Tags: #Alain Berset #Gesundheitskosten #Kassenwechsel #Krankenkassenprämien 2024