Tesla neu mit Autoversicherung – auch in der Schweiz?

7. März 2022 | Aktuell
Tesla: Verkauft der Autoanbieter bald auch Versicherungen in der Schweiz?
Tesla: Verkauft der Autoanbieter bald auch Versicherungen in der Schweiz?

Nachdem Tesla seine Autos in den Vereinigten Staaten bereits seit drei Jahren versichert, bietet die Firma nun auch in Deutschland Haftpflicht- und Kaskoversicherungen für Autos sowie Unfallversicherungen und Rechtsschutz an.

Die Tesla Insurance soll Besitzern dieses Luxus-Elektrofahrzeugs umfassenden Versicherungsschutz bieten. Zunächst wurde die Autoversicherung in den US-Bundesstaaten Arizona, Kalifornien, Illinois und Texas angeboten, soll jedoch auf weitere Bundesstaaten ausgeweitet werden. Die Gebühr kann monatlich bezahlt werden. Versprochen wird, dass Kunden für den Abschluss einer Police bei ihrem Tesla-Konto lediglich eine Minute brauchen. Benötigt werden unter anderem Führerscheininformationen, Adresse, Geburtsdatum und die Option zum Hinzufügen zusätzlicher Fahrer oder Fahrzeuge zur Police.

Nach dem Kauf der Police erhält der Versicherte eine Bestätigungs-E-Mail und die Tesla-Versichertenkarte im mit eigenem Konto zum Download. Versicherte können auch über die Tesla-App auf die Police zugreifen, Änderungen an der Police vornehmen und einen neuen Anspruch anmelden. Die Versicherungspolicen hängen von den Bedürfnissen und der Situation jedes Fahrers ab.

Versicherungen nutzen das Fahrverhalten in Echtzeit

Die angebotenen Versicherungen nutzen das Fahrverhalten ihrer Lenker beim Model S, Model 3, Model X und Model Y in Echtzeit. Anders als bei anderen Fahrzeugen muss bei Tesla kein zusätzliches Gerät im Fahrzeug installiert werden. Der Fahrzeugbauer verwendet bestimmte Funktionen im Fahrzeug, um die Prämie basierend auf der tatsächlichen Fahrweise zu bewerten. Tesla-Versicherte zahlen auf der Grundlage des Fahrverhaltens anstelle traditioneller Faktoren wie Alter, Geschlecht, Schadenverlauf oder Fahraufzeichnung, welche die Kreditwürdigkeit anzeigen.

Ihre Prämie wird basierend auf dem Fahrzeug, das Sie fahren, der von Ihnen angegebenen Adresse, der Fahrmenge, der gewählten Deckung und der monatlichen Sicherheitsbewertung des Fahrzeugs ermittelt . Ein durchschnittlicher Fahrer könnte zwischen 20  und 40 Prozent einsparen. Bei den sichersten Fahrern sind dies sogar 30  und 60 Prozent.

Tesla Versicherung neu im deutschen Markt – und in der Schweiz?

Die europäische Versicherungs-Hauptniederlassung mit Sitz in Malta hat eine Zulassung für den deutschen Markt erhalten. Die Tesla Insurance Ltd. (Germany Branch) wurde nun laut Tageszeitung Die Welt  im deutschen Handelsregister eingetragen. Damit gilt die Erlaubnis zum Geschäftsbetrieb auch für die anderen Staaten aus der EU- oder Europäischer Wirtschauftsraum EWR.

Da die Schweiz zur Europäischen Freihandelsassoziation EFTA gehört, müsste der Autobauer sich in der Schweiz bei der FINMA als Versicherungsvermittler registrieren lassen. Dies ist  bisher nicht geschehen. Laut Auskunft bei Tesla-Schweiz wisse man nicht ob und wann diese Versicherung auch in der Schweiz erhältlich sein werde.

Keine neue Idee von Multimilliardär Elon Musk

Tesla-Patron Elon Musk hatte bereits in der Vergangenheit bekannt gegeben, dass er über die Versicherung wenig riskantes Fahren mit günstigen Prämien belohnen wolle. Deshalb verfügen seine Fahrzeuge auch über enorme Mengen an Daten zum Fahrverhalten, unter anderem über abrupte Spurchwechsel, Bremsverhalten und Beschleunigungswerte. Bereits 2020 machte der Technikunternehmer Andeutungen darüber, dass 30 bis 40 Prozent des Gesamtwertes aus dem Autogeschäft aus den Versicherungen stammen könnte.

Binci Heeb

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