Naturkatastrophen: Miserable Schadenzahlen in Folge von Unwettern

28. Juli 2023 | Aktuell Allgemein
Naturkatastrophen: In La Chaux-de-Fonds kam es am 24. Juli zu einem heftigen Gewitter mit Windspitzen bis zu 217 Stundenkilometern.
Naturkatastrophen: In La Chaux-de-Fonds kam es am 24. Juli zu einem heftigen Gewitter mit Windspitzen von bis zu 217 Stundenkilometern.

Während in Europa und auch in der Schweiz in diesem Jahr Dürreperioden und Waldbrände vorherrschten, kam es in La Chaux-de-Fonds am 24. Juli zu einem heftigen Gewitter mit Windspitzen von bis zu 217 Stundenkilometern. Von einem Tornado war die Rede. Starke Windböen sorgten für schwere Verwüstungen, 40 Personen wurden verletzt. Ein Mann kam ums Leben, als ein Baukran auf sein Auto fiel. Um die 4000 Gebäude wurden beschädigt, die geschätzte Schadensumme beträgt um die 90 Millionen Franken. Auch der Bahnverkehr war vom 24.7. bis 28.7.2023 zwischen La Chaux-de-Fonds und St-Imier aufgrund von Unwetterschäden unterbrochen.

Nach einem Minus von 248 Millionen Dollar im Vorjahr, fand Swiss Re im ersten Quartal, trotz diversen Naturkatastrophen, mit einem Plud von 643 Millionen Dollar 2023 den Weg zurück in die Gewinnzone. Anfang April erhöhte der Rückversicherer im P&C Re-Geschäft (Property & Casualty) die Prämien deutlich. Die Erhöhung diente der Verbesserung der Profitabilität und der besseren Vorbereitung auf die Inflationstrends in der Versicherungsbranche.

Naturkatastrophen: The Hanover mit Verlust im zweiten Quartal

Während die Swiss Re gute Zahlen präsentieren konnte, sieht es bei der Hanover Insurance Group, Inc. anders aus. Sie erwartet im zweiten Quartal einen Verlust aufgrund von Katastrophenschäden in der Höhe von 262 Millionen US-Dollar. Die Verluste wurden hauptsächlich durch 19 Stürme in mehreren Bundesstaaten der U.S.A. verursacht. Der Grossteil der gemeldeten Schäden betraf Hagelschäden und wirkte sich hauptsächlich auf das Privatkundengeschäft des Unternehmens aus, wie in den ReinsuranceNews vom 24. Juli 2023 zu lesen war.

Wie John C. Roche, Präsident und CEO von The Hanover, sagte, dürfte es Brancheneinschätzungen zufolge das schlimmste Quartal für US-Katastrophenschäden seit 2011 und möglicherweise das teuerste Quartal der Branche für Hagelschäden der Geschichte sein. Der Versicherer ist entschlossen, seine Underwriting- und Risikomanagement-Strategien weiter anzupassen, um den immer strengeren Wettertrends und den sich entwickelnden Risiken gerecht zu werden.

Berichten zufolge umfassen diese Risiken Massnahmen zur weiteren Verbesserung des Versicherungs-Wert-Verhältnisses, den Aufbau von Initiativen zur Risikominimierung- und -prävention sowie die Umsetzung von Änderungen der Produktebedingungen, insbesondere bei Eigenheimbesitzern.

Aon: Nur 27 Prozent der Gesamtschäden für Naturkatastrophen weltweit versichert

Der Versicherer und Rückversicherer Aon meldet im ersten Halbjahr 2023 weltweit versicherte Katastrophenschäden in Höhe von 53 Milliarden US-Dollar. Dies liegt 46 Prozent über dem Durchschnitt des 21. Jahrhunderts. Seinem jüngsten Katastrophenbericht zufolge belaufen sich die Verluste in diesem Zeitraum auf geschätzte 184 Milliarden US-Dollar und machen bereits 60 Prozent der durchschnittlichen jährlichen globalen Gesamtsumme aus.

Die Daten zeigen zudem, dass nur etwas mehr als 27 Prozent der Gesamtschäden für Naturkatastrophen rund um den Globus im ersten Halbjahr 2023 versichert waren. Damit verbleibt eine grosse Deckungslücke von 141 Milliarden US-Dollar. Die versicherten Schäden sind grösstenteils auf schwere Sturmaktivitäten in den U.S.A. mit acht Ereignissen im Wert von mehreren Milliarden Dollar zurückzuführen. Dazu kommen die Erdbeben in der Türkei und in Syrien.

Wie sieht die Zukunft laut Aon aus?

Gemäss Michal Löring, Leiter von Catastrophe Insight bei Aon, unterstreichen die verheerenden Ereignisse die Bedeutung von Widerstandsfähigkeit und Risikominderung, beispielsweise der Durchsetzung von Bauvorschriften, was durch die Erdbeben in der Türkei und in Syrien deutlich wurde. Das Unternehmen konzentriert sich darauf, die Risikominderung zu skalieren und Organisationen dabei zu helfen, bessere Entscheidungen zu treffen.

Weder Aon noch Hanover Insurance Group, Inc. haben die Anfrage von thebroker betreffend bevorstehendem Prämienanstieg beantwortet.

Binci Heeb

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