InsurShift: Weshalb wird ein Bauingenieur Berater für Transformation in der Versicherungsindustrie?

15. April 2024 | Aktuell Allgemein Gastbeiträge Interviews
InsurShift: Christof Tremp, Founder und Managing Director.
InsurShift: Christof Tremp, Founder und Managing Director.

Erst seit neun Monaten bereichert Christof Tremp mit seiner Firma InsurShift die Versicherungswirtschaft. thebroker fragt, weshalb er den Sprung ins kalte Wasser gewagt hat und mit welchen Problemen eine neu gegründete Unternehmensberatung heute zu kämpfen hat.

thebroker spricht mit Christof Tremp, Founder & Managing Director von InsurShift.

Christof Tremp, bevor sie ihre eigene Firma InsurShift gründeten, haben Sie fast 16 Jahre lang bei Zurich Insurance Company Ltd. und fast fünf Jahre bei Generali gearbeitet. Weshalb kam der Wunsch nach Selbständigkeit?

Als Ingenieur strebe ich danach, systemische Lösungen zu schaffen, die nachhaltig die Zielerreichung unterstützen. Diese Vorgehensweise half mir in meinen 21 Jahren in der Versicherungsbranche, um in verschiedenen Bereichen Veränderungen umzusetzen, die noch immer Bestand haben oder als Fundament für weitere Entwicklungen dienten. Meine Leidenschaft und Erfahrung möchte ich mit InsurShift nun auch anderen Teams zur Verfügung stellen.

Wie schwierig war es eine neue Firma zu gründen?

Es braucht natürlich einen gewissen Mut, nach vielen Jahren der Festanstellung mit einem garantierten Lohn, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen. Aber die Voraussetzungen stimmen: Wir haben mit unserem Angebot die richtige Positionierung und verfügen über ein Netzwerk von Personen, die unser Angebot gerne nutzen möchten. Gleichzeitig fallen administrative Aufgaben an, wie beispielsweise der Marktauftritt, die Implementierung eines CRM-Systems und der Abschluss von Versicherungen. All dies ist nicht schwierig, erfordert jedoch Struktur, Disziplin, Ausdauer und eine positive Einstellung.

Können Sie nach neun Monaten bereits sagen, dass der Schritt in die Selbständigkeit richtig war?

Ich übernehme gerne Verantwortung, schätze Freiheit und bin motiviert, Lösungen zu entwickeln, die vielen Menschen die Arbeit erleichtern. Mit meinem eigenen Unternehmen kann ich all diese Kriterien noch besser umsetzen. Deshalb ist meine Antwort ja, obschon wir uns noch in der Aufbauphase befinden und es deshalb noch zu früh ist, um ein Fazit zu ziehen.

Sie studierten Bauingenieur an der ETH Zürich. Wie kam es, dass sie in die Versicherungsbranche wechselten?

Die Projektarbeit als Ingenieur hat mir immer viel Freude bereitet. Gleichzeitig hatte ich schon damals eine Affinität zur Informatik.

Als die Zurich Versicherung damals ein Trainee-Programm in Wirtschaftsinformatik anbot, hat mich das sofort angesprochen. So bin ich in die Versicherungsbranche eingestiegen. Mein Herzblut für den «Purpose» unserer Branche hat sich mit zunehmender Erfahrung entwickelt und gibt mir heute viel Energie für meine Arbeit. Zusätzlich schätze ich sehr die enge Zusammenarbeit und den regen Austausch mit den vielen Menschen.

Welche Teile der Versicherungsindustrie unterstützt InsurShift?

Da gibt es keine Grenzen, wir nehmen uns der gesamten Wertschöpfungskette an, allen Vertriebskanälen, Privat- & Unternehmensversicherungen, Erst- & Rückversicherungen.

Im Zentrum unserer Tätigkeit steht allerdings die Veränderung in all ihren Facetten. Um diese umzusetzen, kommen wir mit unserem erprobten Ansatz ins Spiel. Dazu gehören Analysen zur Identifizierung grosser Hebel und Opportunitäten, die Definition von Strategien, Transformationen, Roadmaps und Innovationen sowie die Umsetzung, einschliesslich Change Management. Je nach Bedarf können wir dabei die Führung übernehmen, unterstützend tätig sein oder beratend.

Mit ihrer Firma InsurShift wollen sie die Zukunft der Versicherungsbranche gestalten und einen «Shift» in Richtung Innovation und Kundenzufriedenheit bewirken. Wie gelingt ihnen dies?

Jede Aufgabe beginnt mit dem Verständnis der Situation. Anschliessend verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz, welcher die Ziele der Kunden signifikant und nachhaltig beeinflusst. Dazu «bekämpfen» wir nicht die Symptome, sondern setzen bei der Ursache an. Entsprechend der SIPOC-Methode optimieren wir nicht nur Prozesse, sondern berücksichtigen auch die «Inputs» und überarbeiten die «Outputs», entsprechend den Kundenbedürfnissen.

Bezüglich Innovation sind wir davon überzeugt, dass der Schlüssel nicht nur darin liegt, die Technologien im Detail zu kennen, sondern vor allem das Kerngeschäft zu verstehen und mit analytisch, konzeptionellem Abstraktionsvermögen neue Modelle zu artikulieren. Genau darin liegt unsere Stärke und so entsteht Innovation, welche zu höherer Kundenzufriedenheit und letztendliche Erfolg führt.

Es gibt immer wieder Projekte, die aufgrund einer Vielzahl von Problemen scheitern. Damit dies nicht geschieht hat InsurShift den CARE-Ansatz entwickelt. Worum handelt es sich dabei?

Unternehmen wollen profitables Wachstum, was oft bedeutet, dass die Mitarbeitenden immer mehr leisten müssen. CARE bedeutet, dass wir diese Menschen unterstützen, ihre Ziele leichter zu erreichen. Unser Vorgehen ist CONVENIENT für den Auftraggeber, dabei sind wir ANALYTISCH und schaffen RESILIENTE Lösungen mit unserer EXPERTISE.

Unterstützung erhält InsurShift von drei interessanten Personen. Deepak Bansal ist Founder MQ Learning Ethical Tech Lab. Welche Art von Unterstützung erhalten sie von ihm?

Alle unsere Partner verfügen über langjährige Erfahrung in der Versicherungsbranche und haben zahlreiche Veränderungen erfolgreich umgesetzt. Darüber hinaus stehen sie voll hinter unserem CARE-Ansatz für unsere Kunden und deren Teams. Ich bin äusserst dankbar, dass ich mich auf sie verlassen kann, wenn bei Kunden spezielle Expertise oder zusätzliche Kapazität gefragt ist.

Deepak hat mich besonders stark unterstützt beim Aufbau von InsurShift. Mit seinem breiten Horizont, teilweise aus seinem Philosophie-Master, und seiner analytischen Brillanz, kann er Themen auf neue Weise beleuchten, wodurch bessere Lösungen entstehen.

Dr. Achim Dinge ist Director Claims Non-Life bei Generali. Kennen sie sich von ihrer Zeit bei Generali und wie hilft er ihnen?

Achim hat mich damals bei Generali eingestellt, um das CRM einzuführen. Er ist ein grosser Menschenfreund und mit seiner intellektuellen Raffinesse kann er Situationen äusserst klar erfassen und artikulieren. Sein Beitrag war massgeblich für die Entstehung unseres klaren CARE-Ansatzes.

Schliesslich haben sie mit Lukas Stricker, Leiter der Weiterbildung am Institut für Risk & Insurance an der ZHAW eine dritte Person, mit der sie zusammenarbeiten. Worin werden sie von ihm beraten?

Lukas zählt zu den Top-Experten im internationalen Firmenkundengeschäft. Mit seinem aussergewöhnlich scharfen Verstand und der engen Verbindung zur ZHAW ist er bei sehr vielen Themen stets einen Schritt voraus. Für uns ist er ein wahrer «Luxus-Joker».

Es erfüllt mich mit Stolz und Glück, solch aussergewöhnliche Partner an meiner Seite zu wissen.

Sie sagen, dass eine radikale Neustrukturierung des Onboardings zu signifikanten operativen Gewinnen führen kann. Nämlich wie?

Auf LinkedIn teile ich viele Grobkonzepte. Beim Onboarding ist es wichtig, das Thema viel breiter zu betrachten. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Praxisbezug, der die Definition von Sales Excellence integriert. Dabei erleichtert eine gut umgesetzte Digitalisierung die Ausbildung erheblich. Zudem werden die Verkaufsleiter eng eingebunden, was sich positiv auf die gesamte Organisation auswirkt. Falls erforderlich, sollten auch die Vergütung und das Operating Model angepasst werden. Wenn dieses Thema entsprechend angegangen wird, stellt es einen der größten Hebel in der Vertriebstransformation dar.

Christof Tremp, ein Experte für erfolgreiche Transformationen in der Versicherungsindustrie, ist Gründer und Managing Director von InsurShift. Im Mittelpunkt seiner Beratungstätigkeit steht der CARE-Ansatz für die Mitarbeitenden. Es geht darum, dass sie ihre stetig steigenden Vorgaben einfacher erreichen, was auch zum Wohlbefinden beiträgt. Dies basiert auf der tiefen Überzeugung, dass von der Mitarbeiterzufriedenheit alle profitieren, einschliesslich des Unternehmens und der Aktionäre.

Die Buchstaben CARE stehen für den gesamtheitlichen Ansatz von InsurShift: CONVENIENT für die Kunden werden mit ANALYTISCHEN Methoden RESILIENTE Lösungen entwickelt fundiert auf tiefer und breiter EXPERTISE. Dabei werden die neuesten Technologien integriert, wobei die eigentliche Innovation und somit der Erfolg daraus entstehen, dass Christof die Stakeholder eng einbindet und mit seinem Abstraktionsvermögen die gesamte Wertschöpfungskette sowie die aktuellen Kundenbedürfnisse berücksichtigt.

Bei der Umsetzung agiert er effizient und effektiv, wodurch Veränderungen in der Organisation verankert und die Benefits sichergestellt werden.

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Tags: #Digitale Transformation #InsurShift #Versicherungsindustrie