Chubb-Reiserisiken: ISO-Norm 31030, Leitfaden für Notfälle, stärkt Rolle der Versicherer bei Risikoreduktion

23. Oktober 2023 | Aktuell Allgemein
Chubb-Reiserisiken: Flughafen Frankfurt. Bild: Robot8A, CC BY.SA 4.0 Wikimedia Commons.
Chubb-Reiserisiken: Flughafen Frankfurt. Bild: Robot8A, CC BY.SA 4.0 Wikimedia Commons.

Die ISO-Norm 31030 ist ein Leitfaden für Organisationen zum Risikomanagement von Reisen. Sie hat zum Ziel, die Sensibilität reisebedingter Risiken zu fördern. Sie bietet einen strukturierten Ansatz für die Entwicklung, Umsetzung, Bewertung und Überprüfung von Richtlinien, Programmentwicklung, Identifizierung von Gefahren, Chancen und Stärken, Risikobewertung und -minimierung sowie Präventionsstrategien.

Der globale Standard für Travel Risk Management (TRM), ISO 31030, wurde von der Internationalen Organisation für Normung (ISO) entwickelt. Gegründet 1946 in London, ist ihr Hauptsitz seit 1949 in Genf. Monatlich werden hundert neue internationale Standards zu den bereits existierenden 22 500 hinzugefügt. Ihr Ziel: Das Risiko auf ein akzeptables Mass zu mindern.

Mitarbeitende auf Reisen sind jeweils mehreren Gesundheits- und Sicherheitsrisiken ausgesetzt. Unternehmen sind von Gesetzes wegen für die Gesundheit, die Sicherheit und das Wohlergehen ihrer Mitarbeitenden verantwortlich und für ihren Schutz zuständig.

Wieder mehr Ferien- und Geschäftsreisen

Die Reisebranche ist auf dem Weg zum Vor-Corona-Niveau. Zwar reisen laut der Reisestudie 2023 von Allianz Partners vom 6. September 2023 noch immer weniger Schweizerinnen und Schweizer ins Ausland. Dank höheren Preisen erreichen die Umsätze aber wieder das Niveau von 2019. Auch eine Zunahme von Geschäftsreisen wurde erst seit diesem Jahr festgestellt.

Ersen Seckanovic, Corporate A&H Manager Schweiz bei Chubb, zufolge sind sich Geschäftsreisende mittlerweile stärker der Risiken bewusst, denen sie im Ausland ausgesetzt sein können. «Sie wollen vorausplanen und vorbereitet sein, und die Unternehmen müssen dieser Forderung Rechnung tragen.»

Folglich müssen sich die Unternehmen mit den zahlreichen Risiken vertraut machen, die auf Geschäftsreisen vorkommen und wissen, wie diese Risiken durch Veränderungen des Reiseverhaltens, geopolitische Spannungen, wirtschaftliche Entwicklungen, Nachhaltigkeitsbedenken und andere Faktoren beeinflusst werden. Es gibt keine Regeln, die für jedes Reiseziel oder Reiseprofil passen. Deshalb wurde die «ISO-Norm 31030» für das Management von Reiserisiken erstellt.

«ISO-Norm 31030» hilft Fürsorgepflicht zu erfüllen

Die «ISO-Norm 31030» ist ein wichtiges Instrument, das Unternehmen dabei unterstützt, einen realistischen und umfassenden Plan zu erstellen, um alle Eventualitäten abzudecken und ihre Mitarbeitenden auf Reisen zu schützen. Die seit September 2021 veröffentlichte Norm ermöglicht es Unternehmen auch zu belegen, dass ihre Entscheidungen in Bezug auf Risiken auf soliden und zuverlässigen Informationen basieren, wie der Report von Chubb «Spotlight on Business Travel – Wissenswertes zur Norm ISO 31030 für das Management von Reiserisiken» darlegt.

Die Norm trägt auch dazu bei, die Rolle der Versicherung bei der Minderung des Reiserisikos zu stärken. Bei Reiserisikomanagementplänen ist der Abschluss von Reiseversicherungen kein einheitliches Verfahren mehr. Reiseversicherungspolicen sind umfassender geworden. Die Policen berücksichtigen das Ziel und die Dauer der Reisen, die Grösse des Unternehmens und die Anzahl der Mitarbeitenden.

Chubb: Von reaktiv zu proaktiv

«Die grösste Veränderung seitens der Versicherer in Bezug auf Geschäftsreisen ist der Übergang von reaktiv zu proaktiv», so Ersen Seckanovic. «Traditionell haben Versicherer ihre Fähigkeit in den Vordergrund gestellt, bei einem Schaden zu reagieren. Inzwischen sind Umfang und Zugänglichkeit der Dienstleistungen Teil der Policen», sagt er. Diese Leistungen können beispielsweise Beratungen in punkto psychischer Gesundheit im Anschluss an eine Reise oder eine Reihe von Instrumenten umfassen, die Reisenden sowohl vor als auch während einer Reise zur Verfügung gestellt werden.

Versicherer können Reisetrainings im Rahmen von Online-Kursen anbieten, Informationen vor der Abreise und Zugang zu Online-Portalen mit Reise- und Visainformationen bereitstellen. Versicherer können auch Links zu spezialisierten Assistance-Anbietern für Reisende einrichten, die in Hochrisikoregionen reisen, sowie Apps mit GPS-Tracking und interaktiven Dashboards. Durch diese Innovationen erhalten Kunden Zugriff auf etwas Greifbares, das ihren Verpflichtungen im Rahmen der Fürsorgepflicht Rechnung trägt.

Binci Heeb

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