Umweltversicherung von Chubb: Steigende Risiken durch Hochwasser im urbanen Raum

15. Dezember 2023 | Aktuell Allgemein
Umweltversicherung von Chubb bietet weitgehenden Versicherungsschutz
Umweltversicherung von Chubb bietet weitgehenden Versicherungsschutz.

Die Durchschnittstemperaturen sind in der Schweiz seit der vorindustriellen Zeit (ca. 1850) um rund 2°C gestiegen.

Laut dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) hängt die klimatische Zukunft der Schweiz massgeblich davon ab, was mit den globalen Treibhausgasemissionen geschieht. Durch eine deutliche Reduktion der Emissionen in den nächsten Jahren, werden die Durchschnittstemperaturen in der Schweiz am Ende dieses Jahrhunderts zwischen 1,2 – 1,8 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau liegen. Nehmen die Treibhausgasemissionen jedoch weiter zu, könnten die Durchschnittstemperaturen in der Schweiz im gleichen Zeitraum um 2,7 – 4,8 Grad steigen.

In letzterem Fall könnten die durchschnittlichen Sommerniederschläge bis Mitte des 21. Jahrhunderts um bis zu 25 Prozent sinken. Bis zum Ende des Jahrhunderts könnten sie sogar um 40 Prozent abnehmen, und es könnte zehn Prozent häufiger zu Starkniederschlägen und einer spürbaren Zunahme von Hitzewellen kommen.

Klimawandel: Zunehmende Schäden durch elementare Naturkräfte?

Gemäss Marijana Czembor-Maric, Environmental Manager, Central Region bei Chubb, werden Klimamodellen zufolge intensive Regenfälle und Flutkatastrophen durch den Klimawandel in der Schweiz künftig immer häufiger auftreten. Besonders auf dicht bebauten, urbanen Flächen sind solche Naturereignisse besonders verheerend, da die Wassermassen nicht schnell genug abfliessen können. Die Folge: überlastete Kanalnetze und im schlimmsten Fall dadurch ausgelöste Überschwemmungen. 

Diese sind ein gefürchtetes Schadenszenario besonders für Unternehmen, die Anlagen betreiben, von denen eine Umweltgefährdung ausgehen kann. Denn eine durch Hochwasser ausgelöste Freisetzung umweltschädlicher Stoffe ins Erdreich oder Grundwasser hat eine Kontamination zur Folge, für deren Schäden das Unternehmen gemäss dem Bundesgesetz über den Umweltschutz (USG) haftbar ist.  

Umweltversicherung: Welche Risiken sind bei Chubb abgedeckt?

Die reguläre Haftpflichtversicherung greift in solchen Fällen nur begrenzt, da bei Ausfliessen, Entweichen, oder Freisetzen eines Schadstoffes primär der eigene Boden betroffen ist und Sanierungskosten des eigenen Grundstücks von der Haftpflichtversicherung generell nicht gedeckt sind. Auch die Deckung für Schäden verursacht durch beispielsweise Halogenkohlenwasserstoffe oder Pestizide ist von der Betriebshaftpflichtversicherung im Allgemeinen ausgeschlossen.

Mit einer Umweltversicherung, wie sie unter anderem Chubb bietet, sind diese Szenarien abgedeckt. Ausserdem lassen sich Allmählichkeitsschäden, Schäden aus dem Normalbetrieb und das Entwicklungsrisiko im Falle von Gesetzesänderungen oder Neueinstufung von Schadstoffen versichern. 

Was deckt die Haftpflichtversicherung nicht ab?

Bei einem Ausfliessen, Entweichen oder Freisetzen eines Schadstoffes ist in der Regel zuerst der eigene Boden betroffen. Etwa 70 Prozent der Schäden, welche Chubb in Europa in den letzten 15 Jahren innerhalb der Abteilung Umweltversicherungen bearbeitet hat, betrafen den eigenen Boden des Versicherten. Durch spezielle Stoffe wie Halogenkohlenwasserstoffen, Asbest, Urea-Formaldehyd, Pestizide, bleihaltige Farben, etc. und weitere verursachte Schäden sind über die Betriebshaftpflichtversicherung ausgeschlossen. Die Umweltversicherung sieht eine solche Ausschlussliste in der Regel nicht vor.

Mit der Schwammstadt Regenwasser speichern

Ein interessanter Ansatz, damit es – zumindest in urbanen Gebieten – gar nicht erst zu Überschwemmungen kommt, ist die Schwammstadt. Sie ist ein Konzept der Stadtplanung, bei dem Regenwasser aufgenommen und gespeichert, anstatt direkt kanalisiert und abgeleitet wird. Kurz gesagt handelt es sich um Flächen, die in der Lage sind, grosse Mengen an Wasser aufzunehmen und zeitverzögert wieder abzugeben.

Versickerungsfähige Verkehrsflächen, wasserdurchlässige Pflaster oder tiefergelegte Plätze gelten als temporäre Wasserrückhaltebecken. Auch die grüne «Infrastruktur» spielt eine entscheidende Rolle: Durch Flächen-, Fassaden- und Dachbegrünung kann Wasser verdunsten und so zur Kühlung der Stadt beitragen. In der Schwammstadt sollen deshalb Pflanzen oder Teiche vermehrt in die Stadtplanung einbezogen werden. 

Solch ein Zusammenspiel von Massnahmen macht die wassersensible Stadtentwicklung besonders leistungsfähig und wird in Städten wie Kopenhagen oder Hamburg bereits aktiv und mit Erfolg umgesetzt. 

Binci Heeb & Marijana Czembor

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