PKRück bietet Risikooptimierung und Risikotransfer

17. Juli 2023 | Aktuell Allgemein Interviews
PK Rück: Andreas Heimer Chief Customer Officer
PK Rück: Andreas Heimer Chief Customer Officer

Die im liechtensteinischen Vaduz domizilierte PKRück, mit einer Zweigstelle in Zürich, bietet grösseren Vorsorgeeinrichtungen eine individuelle Versicherungslösung für die Deckung der Risiken Invalidität und Tod in der 2. Säule an. Als Nischenanbieterin fokussiert sie sich ausschliesslich auf die berufliche Vorsorge.

thebroker spricht mit Andreas Heimer, Mitglied der Geschäftsleitung der PKRück.

Andreas Heimer, seit wann gibt es die PKRück und wie lange sind Sie schon dabei?

Den Grundstein unserer Erfolgsgeschichte haben wir 2004 gelegt. Die Idee, einen Versicherungspool mit Genossenschaftscharakter zu errichten, der allen Pensionskassen, Sammel- und Gemeinschaftsstiftungen offensteht, ist seit 2005 erfolgreich operativ. Seit August 2008 bin ich bei der PKRück in der Geschäftsleitung und dort für die Bewirtschaftung der Risiken Tod und Invalidität verantwortlich.

Arbeitsausfälle aufgrund von Krankheit nehmen seit Jahren zu. Prävention ist das Wort der Stunde. Welche Lösungen bietet die PKRück?

Unsere telefonische Beratungshotline «PK Tel» steht allen Führungs- und Personalverantwortlichen von bei uns versicherten Betrieben zur Verfügung. Es kann auf diesem Wege professionelle Beratung gesucht werden in Fällen, in denen Mitarbeitende gesundheitliche Auffälligkeiten zeigen und drohen arbeitsunfähig zu werden oder bereits seit kurzem arbeitsunfähig sind. Für das gleiche Publikum bieten wir die Präventionsseminare an, die wir mit der Hochschule Luzern als Partner organisieren und in denen Anregungen und Schulungen zu diversen Aspekten zum Thema «Gesundheit im Betrieb» gegeben werden. Zuletzt gibt es noch unser RiskTracker-Programm: Wir analysieren Betriebe, in denen es anteilmässig zu besonders vielen Arbeitsunfähigkeits- und Invaliditätsfällen kommt. Unter Mitwirkung der Vorsorgeeinrichtung bieten wir solchen Betrieben eine Unterstützung beim Aufbau und der Förderung ihres Gesundheitswesens an, sodass mit entsprechenden Massnahmen die Anzahl der gesundheitlich bedingten Arbeitsausfälle innerhalb relativ kurzer Zeit reduziert werden kann.

Ihr professionelles Leistungsfallmanagement wird gelobt. Was unterscheidet die PK Rück hier von anderen Anbietern?

Wir analysieren kontinuierlich die Situation und die Entwicklungen im Bereich der gemeldeten Erkrankungen der versicherten Personen und der sich daraus ergebenden Leistungsfälle. Im Bedarfsfall reagieren wir angemessen auf die Resultate und Erkenntnisse.

Was hat sich bei der Risikooptimierung und dem Risikotransfer in den letzten Jahren verändert?

Wir stellen schon seit längerer Zeit fest, dass sich Vorsorgeeinrichtungen von der partiellen Rückdeckung wie Stop-Loss oder Exzess of Loss wegbewegen. Es werden vermehrt kongruente Rückdeckungslösungen gesucht, beziehungsweise ausgeschrieben. Dieser Trend manifestiert sich insbesondere bei kleinen und mittelgrossen Vorsorgeeinrichtungen bis circa 2‘500 versicherten Personen. Allerdings kann eine vollständige Rückdeckung auch für grössere Pensionskassen – das primäre Kundensegment der PKRück – sinnvoll sein, zum Beispiel für die Optimierung der Risiko-Beitragsstruktur.

Was bedeutet die volle oder teilweise Absicherung der finanziellen Risiken bei Invalidität und Tod?

Eine teilweise Absicherung oder auch partielle Rückdeckung, bietet für die Vorsorgeeinrichtung die Möglichkeit, die Risiken punktuell zu begrenzen. Zum Beispiel können mit einer Stop-Loss-Versicherung die jährlichen Ausgaben aufgrund von Leistungsfällen ab einer gewissen Höhe limitiert werden. Die PKRück bietet aktuell keine solchen Rückdeckungsmodelle an.

Bei einer vollen Absicherung und somit kongruenter Rückdeckung werden die Risiken Invalidität und Tod vollständig an eine Lebensversicherungsgesellschaft transferiert. Die Ausgaben für diese Risiken beschränken sich je nach Modell des Lebensversicherers auf die Risikoprämie.

Weshalb können nur Pensionskassen Aktionäre der PKRück sein?

Die PK Rück wurde vor über 18 Jahren von fünf unabhängigen Sammelstiftungen gegründet. Die Eigentümer wollten – damals wie heute – auf partnerschaftliche Art ihre Invaliditäts- und Todesfallrisiken gemeinsam aktiv bewirtschaften. Unsere Kunden sind allesamt Pensionskassen und sie kennen ihre Bedürfnisse am besten. Wir möchten, dass unsere Kundinnen spüren, dass wir verstehen, was sie bewegt. Die Zielkongruenz mit unseren Eigentümern und Kunden ist eine Besonderheit der PKRück. Wir sind eine auf Vorsorgeeinrichtungen spezialisierte Lebensversicherungsgesellschaft und möchten das ganz im Sinne unserer Gründungsidee «von Pensionskassen für Pensionskassen» auch bleiben.

Welche Dienstleistungen bieten Sie neben der Rückdeckung an?

Auf Wunsch übernehmen wir die gesamte Handhabung der Arbeitsunfähigkeits-, Invaliditäts- und Todesfälle. Dabei passen wir den effektiven Umfang unserer Dienstleistungen stets den spezifischen Bedürfnissen der Vorsorgeeinrichtung an. Geht es um die Abwicklung eines Leistungsfalls, stellen wir im Rahmen der technisch-administrativen Bearbeitung den Kontakt und Austausch mit allen involvierten Stellen sicher. Nach der Falleinschätzung legen wir mögliche Leistungspflichten fest, prüfen IV-Rentenentscheide und leiten die Rentenverwaltung ein. Zudem klären unsere Regressspezialisten bei allen Leistungsfällen die Leistungspflicht der Pensionskasse ab.

Neben der administrativen Abwicklung der Leistungsfälle bietet unser Kompetenzzentrum auch eine effiziente Unterstützung bei der Prävention sowie der beruflichen und sozialen Wiedereingliederung. Dazu gehört neben praxisorientierten Präventionsseminaren auch «PK Tel», eine Beratungshotline, die für die Klärung von Fragen zu Prävention, Arbeitsunfähigkeit und weiteren Sondersituationen in Unternehmen jederzeit zur Verfügung steht. Kommt es zur Arbeitsunfähigkeit, analysieren unsere Experten im Rahmen einer Triage das Wiedereingliederungspotenzial. So stellen wir sicher, dass die Betriebe in erfolgversprechenden Fällen mit einem Case Management Unterstützung bei der beruflichen und sozialen Reintegration von Mitarbeitenden erhalten. Fast ein Drittel aller IV-Fälle lässt sich mithilfe von Präventions- und Wiedereingliederungs­massnahmen vermeiden.

Was wird in Ihren Präventionsseminaren angeboten?

Wir möchten den Seminarteilnehmenden einen Führungsansatz vermitteln, bei dem die Gesundheit der Mitarbeitenden einen grossen Stellenwert einnimmt. Es werden Themen behandelt wie «Umgang mit psychisch erkrankten Mitarbeitenden», «Wenn Konflikte krank machen» oder «Betriebliches Gesundheitsmanagement in KMUs».

Welchen Service bietet «PK Net»?

Auf unserer elektronischen Plattform «PK Net» kann unser Kunde schnell, einfach und bequem seine Informationen hinterlegen und den aktuellen Stand der Leistungsfälle verfolgen. Dies alles im Rahmen der geltenden Datenschutzbestimmungen.

Wie hat die PK Rück die COVID-19-Krise gemeistert?

Unser Krisenstab hat umgehend dafür gesorgt, dass der Betrieb aufrechterhalten und sichergestellt blieb. Zudem wurde eine Expertengruppe gebildet, die permanent den Pandemie-Verlauf verfolgt und analysiert hat.

Es hat sich gezeigt, dass das Todesfallrisiko in den Alterssegmenten der versicherten Personen gering war. Wenn wir die durch COVID-19 entstandenen zusätzlichen Invaliditätsrisiken betrachten, können wir sagen, dass diese sich in einem sehr tiefen einstelligen Prozentbereich befinden.

Anfang letzten Jahres hat thebroker bereits über das Behandlungsangebot der PKRück mit ZurzachCare bei Long Covid berichtet. Wird das Angebot stark genutzt?

Das Angebot wird nach wie vor stark genutzt. Wir stellen allerdings eine rückläufige Tendenz fest. Dies führen wir auf die Angebote durch andere Kliniken und Hausärzte zurück, die inzwischen ausgebaut wurden.

Was sind die aktuell häufigsten Ursachen für eine Arbeitsunfähigkeit?

In den oberen Alterssegmenten sind es Krankheiten unter dem Oberbegriff «Andere Krankheiten», insbesondere Kreislauf- und Krebserkrankungen. Im jüngeren und mittleren Segment sind es «Psychische Krankheiten», insbesondere Burn-Out, Depressionen und Anpassungsstörungen.

Die PK Rück bietet mit «PK Tel» eine Beratungshotline, für die Klärung von Fragen zu Prävention und Arbeitsunfähigkeit. Wie oft wird diese angerufen?

«PK Tel» wird rege genutzt. Insbesondere hat sich gezeigt, dass Führungspersonen, die «PK Tel» zum ersten Mal nutzen, diese Beratungshotline danach bei anderen Gelegenheiten immer wieder kontaktieren, weil sie deren Vorteile und das Potenzial erkannt haben.

Andreas Heimer ist dem Versicherungsbereich seit über 25 Jahren verbunden. Seine tiefgreifende Erfahrung in der Handhabung von anspruchsvollen Schadenfällen ist die ideale Voraussetzung für die Planung und Umsetzung strategischer Massnahmen im Bereich Prävention und Wiedereingliederung. Als Leiter der Kundenbetreuung unterstützt Andreas Heimer heute zahlreiche Kunden der PK Rück mit nachhaltigen Konzepten, dies mit dem Ziel, Invaliditätsfälle zu vermeiden und gleichzeitig Risikoprämien und Lohnnebenkosten so tief wie möglich zu halten. Zudem zeichnet sich Andreas Heimer die strategische Entwicklung von Dienstleistungen innerhalb der PK Rück verantwortlich.

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