Schweizer Familienbarometer: Pax und Pro Familia Schweiz lancieren neues Instrument

4. April 2023 | Aktuell Allgemein
Schweizer Familienbarometer: Pax und Pro Familia Schweiz präsentieren ein Instrument, das die Lebensrealität von Familien in der Schweiz in regelmässigen Abständen abbildet.
Schweizer Familienbarometer: Pax und Pro Familia Schweiz präsentieren ein Instrument, das die Lebensrealität von Familien in der Schweiz in regelmässigen Abständen abbildet.

Mit dem Schweizer Familienbarometer lancieren Pax und Pro Familia Schweiz erstmalig ein Instrument, das Familien in der Schweiz jährlich den Puls fühlt. Die Erstausgabe der Befragung von mehr als 2’000 Familien zeigt: Obschon die Zufriedenheit mit dem eigenen Familienleben zurzeit hoch ist, befürchtet eine Mehrheit, dass sich die allgemeine Situation für Familien hierzulande in den nächsten Jahren verschlechtert.

Als Gründe, die die Familien am meisten beschäftigen, werden: Krankenkassenprämien, Gesundheit und Wohnkosten genannt. Auch fühlen sich nur eine Minderheit für die Zeit nach der Pensionierung und für Risiken wie Invalidität oder Arbeitsplatzverlust ausreichend finanziell abgesichert. Insgesamt positiv beurteilt wird die Vereinbarkeit von Beruf und Familienleben.

Mit dem Schweizer Familienbarometer präsentieren Pax und Pro Familia Schweiz erstmals ein Instrument, das diese Entwicklung systematisch erfasst und die Lebensrealität von Familien in der Schweiz in regelmässigen Abständen abbildet. Der vollständige Bericht «Schweizer Familienbarometer 2023 – Was Familien in der Schweiz bewegt» ist unter familienbarometer.ch frei abrufbar.

Philippe Gnaegi, Direktor Pro Familia Schweiz und Studienverantwortlicher.

«Aus dem Modell der bürgerlichen Familie zu Zeiten der Industrialisierung hat sich über die Jahre die heutige Familienvielfalt in der Schweiz entwickelt. Mit dem Familienbarometer bilden wir die sich stetig wandelnde Situation von Familien in der Schweiz ab und schaffen damit eine wertvolle Diskussionsgrundlage für Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft und Verbänden», sagt Philippe Gnaegi, Direktor Pro Familia Schweiz und Studienverantwortlicher.

Allgemeine Situation und dominierende Themen

Mehr als drei Viertel (76 Prozent) der Familien in der Schweiz sind mit ihrem derzeitigen Familienleben zufrieden. Gleichzeitig rechnen aber mehr als zwei Drittel (68 Prozent) damit, dass sich die allgemeine Situation für Familien in der Schweiz über die kommenden drei Jahre verschlechtern wird.

Krankenkassenprämien, Gesundheit und Wohnkosten sind die Themen, die Familien aktuell am meisten beschäftigen, gefolgt von Schulwesen/Bildungspolitik und Inflation. Andere aktuelle Gesellschaftsthemen, wie geopolitische Spannungen, Einwanderung oder Unsicherheiten in Folge von Kriegen beschäftigen Familien im Vergleich dazu weniger stark.

Finanzielle Situation

Bei vier von zehn Familien (41 Prozent) reicht das Haushaltseinkommen nur knapp für das gemeinsame Familienleben und 6 Prozent kommen mit ihrem Einkommen nicht über die Runden. Mehr als die Hälfte der Familien (53 Prozent) gibt an, bereits einmal aus Kostengründen auf eine medizinische oder therapeutische Behandlung verzichtet zu haben. Noch höher liegt der Anteil in der französischsprachigen Schweiz und bei Einelternfamilien.

Vorsorge und Absicherung

In allen abgefragten Aspekten der finanziellen Absicherung und Vorsorge, von Invalidität über Arbeitsplatzverlust bis zur Pensionierung, gibt jeweils weniger als die Hälfte der Familien an, ausreichend abgesichert zu sein. Der Anteil von Familien, die sich unzureichend abgesichert fühlen, reicht je nach Thema von 34 Prozent bis 43 Prozent. Zwischen 18 und 25 Prozent der Familien wissen jeweils nicht, wie es um ihre eigene Absicherung und Vorsorge steht.

Yvonne Miller, Studienverantwortliche bei Pax.

Yvonne Miller, Studienverantwortliche bei Pax, sagt: «Als genossenschaftlich verankertes Unternehmen bedient Pax die Bedürfnisse von Familien in den Bereichen finanzielle Vorsorge und Absicherung. Um Familien bei ihren finanziellen Vorsorgethemen unterstützen zu können, wollen wir die unterschiedlichen Situationen von Familien in der Schweiz kennen und verstehen. Mit unseren Dienstleistungen berücksichtigen wir den Wandel der Familien und die sich ändernden Anforderungen.»

Berufs- und Familienleben

Knapp zwei Drittel (64 Prozent) der Familien sind mit der Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben zufrieden. In der Romandie ist die Zufriedenheit etwas höher als in der übrigen Schweiz. Ebenfalls 64 Prozent der Familien sind zudem mit den von ihren Arbeitgebenden ergriffenen Massnahmen zur Förderung der Vereinbarkeit zufrieden. Weiter steigern liesse sich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf vor allem, indem Arbeitgebende mehr Flexibilität bei der Einteilung der Arbeitszeit gewähren, vermehrt Möglichkeiten für Homeoffice schaffen und Teilzeitarbeit ermöglichen.

Rollenaufteilung

Die meisten Familien (78 Prozent), in denen die Partnerinnen und Partner im gemeinsamen Haushalt wohnen, sind mit der Rollenverteilung innerhalb der Familie zufrieden. Dennoch sehen 72 Prozent Verbesserungspotenzial und wünschen sich insbesondere in Bezug auf Zeit für sich selbst, bei den Aufgaben im Haushalt sowie bei der Kinderbetreuung eine gleichmässigere Verteilung zwischen den Partnerinnen und Partnern.

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Tags: #Familienbarometer #Pax #Pro Familia Schweiz